„Druck fast wie bei Klammer“
Wie Andi Goldberger am ewigen Leben auf der Überholspur fast zerbrochen wäre
Auch 26 Jahre später bezeichnet Andi Goldberger die Goldmedaille bei der Skiflug-WM am 11. Februar 1996 als „mein Meisterstück. Der Druck vor 100.000 Fans auf dem Kulm war extrem – fast wie bei Franz Klammer in Innsbruck bei Olympia 1976.“
Und das ewige Leben auf der Überholspur zeigte auch bei Goldi Wirkung: Am 14. Februar 1997 legte er im ORF seine KokainBeichte ab, die folgende sechsmonatige Dopingsperre und den Lizenzentzug durch den ÖSV konterte Manager Edi Federer mit dem Nationenwechsel zu Serbien. Vor einem Millionenpublikum wurde im ORF durch Sportchef Elmar Oberhauser eine Versöhnungsshow inszeniert, der verlorene Sohn kehrte in den ÖSV-Schoß zurück.
Lutz-Preisepass
Möbel-Multi Lutz schlachtete den Eklat werbetechnisch aus und erfand den „Preisepass“. Goldi winkte dabei im Spot mit einem Passdokument in die Kamera und versicherte: „Den geb ich nicht mehr her.“Was Andi damals lernte: „Echte Freunde von falschen zu unterscheiden.“Wie Red-Bull-Boss und Privatsponsor Didi Mateschitz, der ihn zum Rapport bestellte: „Wie war das, sag mir die Wahrheit, wollte er wissen“, erinnert er sich. „Didi war menschlich, hat mich unterstützt und ist hinter mir gestanden. Er meinte nur: Wenn mein Sohn keine größeren Fehler macht, bin ich überglücklich.“