„Wichtig ist, gesehen zu werden“
„Krone“: Herr Jiménez, was macht das viele Homeoffice eigentlich mit uns?
Paul Jiménez: Es hängt immer ganz davon ab, da wir Menschen alle sehr unterschiedlich sind. Personen, die am Arbeitsplatz sehr eigenständige Aufgaben haben, werden dadurch sicher stärker gewinnen als Menschen, die eher Routineaufgaben haben. Homeoffice hat jedenfalls sehr viel Potenzial, und man kann so durchaus an eigener Bedeutung gewinnen.
Besteht die Gefahr, dass wir daheim vereinsamen?
Nein, also diese Gefahr sehe ich ganz und gar nicht. Man trifft sich dann vielleicht sogar viel lieber mit den Kollegen auf eine Kaffeepause, wenn man wieder im Büro ist! Viel wichtiger ist, sich beim Arbeiten von zu Hause immer klare Grenzen zu setzen, auch bei der Erreichbarkeit. Vor allem abends und an den Wochenenden.
Wie viel Homeoffice ist gesund für uns?
Die allermeisten Beschäftigten wünschen sich ein bis zwei Tage pro Woche. Komplett von zu Hause arbeiten will laut unseren Studien eigentlich niemand. Es sollte immer um die zusätzliche Gestaltungsfreiheit gehen. Die Arbeitgeber sind hier also ganz stark gefordert. Doch die gute Nachricht ist: Die Unternehmen haben sehr viele Chancen, das richtig zu machen. Wichtig ist aber, gesehen zu werden. Also bei Videokonferenzen immer die Kamera einschalten.