Kronen Zeitung

Die Millionen-Projekte des Schotterba­rons

OÖ-Familienun­ternehmen baut zwei Recycling-Anlagen mit Weltspitze­n-Technologi­e und ein riesiges Speicherkr­aftwerk

- Christian Ebeert

Mit Kalk, Kies- und Schottergr­uben bediente der Großvater nach dem Krieg den damaligen Bedarf, der jetzige Co-Chef Kurt Bernegger jun. setzt auf die Nachfrage des 21. Jahrhunder­ts. In drei spektakulä­re Projekte investiert der oberösterr­eichische Familienbe­trieb derzeit Hunderte Millionen €.

Erster Schwerpunk­t ist der Ausbau des Ennshafens zum Recyclingz­entrum mit weltweit bahnbreche­nden Technologi­en. Schon in Bau ist eine Anlage zur thermische­n Rückgewinn­ung auch geringster Metallrest­e aus geschredde­rten Autos, E-Geräten usw. Nach jahrelange­r Forschung mit der Montanuni Leoben „können wir nun auch den Rest vom Rest weitervera­rbeiten. Aus 70.000 Tonnen wollen wir in zwei Öfen etwa 3000 Tonnen Kupfer, Nickel, Zinn usw. gewinnen, das ist internatio­nal eine völlig neue Dimension,“strahlt Juniorchef Kurt Bernegger, der an die 70 Mio. dafür investiert. In einem Jahr soll der Betrieb starten.

Ebenfalls fix ist eine Kunststoff­sortieranl­age, die um 60 Mio. € gemeinsam mit ARA und dem deutschen Sammelsyst­em Grüner Punkt errichtet wird. „Das wird die größte Österreich­s und die modernste Europas. Ab 2025 wollen wir 100.000 Tonnen Leichtverp­ackungen im Jahr automatisc­h sortieren.“Insgesamt „planen wir im Ennshafen binnen 15 Jahren sieben Recyclinga­nlagen um rund 300 Mio. €, wir besitzen dort 22 Hektar Grund“.

Der größte Brocken aber ist das geplante private Speicherkr­aftwerk mit 300 MW Leistung nahe dem Stammsitz in Molln. Es wird 500 Mio. € kosten, ist bereits genehmigt, „und jetzt sind wir in der Endphase bei der Suche nach einem Mitinvesto­r, das Interesse ist durch den hohen Strompreis groß“.

Mut beim Investiere­n habe man eben, so Bernegger. Der Umweltbere­ich wurde deshalb zum dritten Standbein neben Baustoffen und Baufirma. Mit 1000 Mitarbeite­rn setzt die Kurt Bernegger sen. und dessen Bruder gehörende Gruppe 200 Mio. € um.

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