Die Millionen-Projekte des Schotterbarons
OÖ-Familienunternehmen baut zwei Recycling-Anlagen mit Weltspitzen-Technologie und ein riesiges Speicherkraftwerk
Mit Kalk, Kies- und Schottergruben bediente der Großvater nach dem Krieg den damaligen Bedarf, der jetzige Co-Chef Kurt Bernegger jun. setzt auf die Nachfrage des 21. Jahrhunderts. In drei spektakuläre Projekte investiert der oberösterreichische Familienbetrieb derzeit Hunderte Millionen €.
Erster Schwerpunkt ist der Ausbau des Ennshafens zum Recyclingzentrum mit weltweit bahnbrechenden Technologien. Schon in Bau ist eine Anlage zur thermischen Rückgewinnung auch geringster Metallreste aus geschredderten Autos, E-Geräten usw. Nach jahrelanger Forschung mit der Montanuni Leoben „können wir nun auch den Rest vom Rest weiterverarbeiten. Aus 70.000 Tonnen wollen wir in zwei Öfen etwa 3000 Tonnen Kupfer, Nickel, Zinn usw. gewinnen, das ist international eine völlig neue Dimension,“strahlt Juniorchef Kurt Bernegger, der an die 70 Mio. dafür investiert. In einem Jahr soll der Betrieb starten.
Ebenfalls fix ist eine Kunststoffsortieranlage, die um 60 Mio. € gemeinsam mit ARA und dem deutschen Sammelsystem Grüner Punkt errichtet wird. „Das wird die größte Österreichs und die modernste Europas. Ab 2025 wollen wir 100.000 Tonnen Leichtverpackungen im Jahr automatisch sortieren.“Insgesamt „planen wir im Ennshafen binnen 15 Jahren sieben Recyclinganlagen um rund 300 Mio. €, wir besitzen dort 22 Hektar Grund“.
Der größte Brocken aber ist das geplante private Speicherkraftwerk mit 300 MW Leistung nahe dem Stammsitz in Molln. Es wird 500 Mio. € kosten, ist bereits genehmigt, „und jetzt sind wir in der Endphase bei der Suche nach einem Mitinvestor, das Interesse ist durch den hohen Strompreis groß“.
Mut beim Investieren habe man eben, so Bernegger. Der Umweltbereich wurde deshalb zum dritten Standbein neben Baustoffen und Baufirma. Mit 1000 Mitarbeitern setzt die Kurt Bernegger sen. und dessen Bruder gehörende Gruppe 200 Mio. € um.