Magische Final-Momente für die Unsterblichkeit
⧁ Legenden wie Pelé, Maradona oder Ronaldo schrieben in WM-Endspielen Geschichte ⧁ Frankreichs Teamchef Deschamps winkt Sonntag Hattrick
Aus vielen der bisher 21 WM-Endspiele gingen Helden hervor – der jüngste ist bis heute Pelé: Die brasilianische Legende stieg im „Showdown“1958 gegen Gastgeber Schweden zum Weltstar empor – dank seines Doppelpacks krönte er sich mit 17 Jahren und 249 Tagen zum bis heute jüngsten Final-Torschützen aller Zeiten. „Dieses Spiel hat mein Leben verändert“, sagte der dreifache Weltmeister Jahre später – eine Sternstunde, die einige Legenden sogar in ihrem Heimatland erleben durften.
Wie Geoff Hurst, der mit England 1966 vor 96.000 Fans in London gleich drei Finaltore erzielte! Darunter mit dem umstrittensten Treffer der WM-Geschichte, dem Wembley-Tor, in der 101. Minute die Vorentscheidung zum 4:2 nach Verlängerung gegen Deutschland
Mario Kempes (li.) führte Argentinien mit zwei Toren gegen die Niederlande zum Triumph.
herbeiführte. Das DFBTeam jubelte 1974 in München dank Gerd Müller, der aus der Drehung zum 2:1 gegen die Niederlande abschloss. Und gestand: „Ich habe den Ball gar nicht richtig getroffen, sonst wäre er mitten aufs Tor gegangen.“
Kempes-Gala vor 70.000
1978 schlug der spätere Österreich-Legionär Mario Kempes vor 70.000 Fans in Buenos Aires zu: „El Matador“, der auch Torschützenkönig und bester Spieler des Turniers wurde, versetzte mit seinem Doppelpack zum 3:1 gegen die Niederlande ganz Argentinien in Ekstase.
20 Jahre später lagen Frankreichs Fans ihrem Idol Zinédine Zidane zu Füßen: Mit zwei Kopfball-Toren ebnete „Zizou“der „Grande Nation“1998 den Weg zum 3:0-Triumph über Brasilien. „Ein Finale zu entscheiden, das ist nicht jedem gegeben, macht mich sehr demütig“, gab sich Zidane bescheiden.
Nicht zu vergessen Argentiniens Diego Maradona, der beim Turnier 1986 groß aufspielte, im Endspiel Jorge
Burruchaga mit einem genialen Lochpass das 3:2-Siegestor gegen Deutschland auflegte. Oder Ronaldo, der 2002 Brasilien mit zwei Toren gegen Deutschland zum fünften Titel schoss. Andres Iniesta (Spanien 2010) und Mario Götze (Deutschland 2014) trafen jeweils in der Verlängerung zum 1:0Goldtor, machten sich damit ebenfalls unsterblich.
Morgen ist im Lusail-Stadion alles aufbereitet für die nächste Helden-Saga: Da kann Kylian Mbappé (er erzielte bereits beim 4:2 im Fi
nale 2018 gegen Kroatien ein Tor) Frankreich zum dritten WM-Titel führen. Dann wäre Didier Deschamps der Erste, der einmal als Spieler (1998) und zweimal als Teamchef (2018, 2022) triumphiert hätte. „Ich bin nicht wichtig. Ich bin stolz auf das Team“, betont der 54-Jährige. Oder es schlägt im letzten WM-Spiel seiner Laufbahn die große Stunde des Lionel Messi – es wäre die absolute Krönung für den Argentinier.