Österreicher wollen in Arabien hoch hinaus
Heimische Firmen rittern um Aufträge in Dubai, dem Oman & Co. Über 200 Austro-Unternehmen sind bereits in der Region präsent.
Gute Geschäftschancen wittern österreichische Firmen derzeit in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) und im Oman, die als Horte der Stabilität in der Nahost-Region gelten. So rittert etwa der Amstettner Schalungsbauer Doka gerade um den Auftrag für die Verschalung des geplanten zweitgrößten Gebäudes Dubais, des Entisar Towers. Michael Arnold, Geschäftsführer Doka VAE und Oman: „Es wird zwischen 122 und 133 Stockwerke haben und vielleicht sogar – nach dem ebenfalls von uns verschalten Burj Khalifa – das zweithöchste Gebäude der Welt werden.“Noch vor Jahresende soll der Auftrag vergeben werden.
Wirtschaftsminister Martin Kocher war von Montag bis Mittwoch mit 20 heimischen Unternehmern und Managern in den beiden Ländern und besuchte eine Reihe von Ministern wie den VAE-Wirtschaftsminister Abdulla bin Touq Al Marri.
Kocher: „Ziel ist es auch, Firmen aus Österreich mit möglichen Geschäftspartnern vor Ort zusammenzubringen.“Von mittelständischen Bauunternehmen über Software-Entwickler, die Buchungs-Apps für Regionen entwickeln, bis zu Industrierobotik-Dienstleistern waren diverse Branchen vertreten. Und sogar Klaus Panholzer, Geschäftsführer der Schönbrunn-Gruppe, will seine „Sisi-Wanderausstellung“bald zu den Arabern bringen.
In den VAE sind derzeit 200 Austro-Firmen präsent. Stark in der Region vertreten sind z. B. Unger Stahlbau und Andritz. Bauriese Strabag ist in beiden Ländern vertreten, die Vamed hat Projekte im Oman.
Eine Verdoppelung der Wirtschaftsleistung bis 2033 strebt das Emirat Dubai an. Generell wollen sowohl die VAE als auch der Oman die Abhängigkeit von Öl und Gas verringern. Für Infrastrukturprojekte und Investitionen in erneuerbare Energien ist Know-how aus Österreich gefragt. Ex-Verbund-Boss Wolfgang Anzengruber setzte sich überdies im Rahmen der „Hydrogen Partnership Austria“für Kooperationen im Bereich „grüner Wasserstoff“ein.
Auch als Exportländer, etwa für Maschinen, werden die Länder immer wichtiger: Das Ausfuhrvolumen nach VAE stieg heuer in den ersten drei Quartalen um 20% auf rund 450 Millionen Euro, jenes in den Oman sogar um über 80 Prozent auf knapp 49 Millionen Euro.