„War ein richtiges Monster“
Das Video eines gescheiterten Raubüberfalls in einer Grazer Trafik sorgte für Lacher im Internet. Bei anderen Taten kam der 35-Jährige zu Geld. Jetzt fasst er fünf Jahre Haft aus.
Ein höflicher, scheinbar geläuterter Mann saß vor dem Schöffengericht in Eisenstadt. „Unverzeihbar! Die Taten waren unglaublich arg. Was ich aber den Opfern angetan habe, ist noch viel ärger“, so der 35-Jährige, der als Bauarbeiter monatlich 2800 Euro verdient und trotzdem 35.000 Euro Schulden angehäuft hatte. Ein Auto auf Kredit, Alimente, Spielsucht und Puff-Besuche hätten dazu beigetragen. „Dort kam ich in Kontakt mit Kokain. plus der Alkohol, weil ich vor der Realität flüchten wollte – ich war dann ein richtiges Monster.“
Überfall auf Trafik sorgte für Lacher im Internet
Der Steirer erlangte im Sommer traurige Berühmtheit im Internet. Am 10. August unternahm er einen kläglichen Versuch, in Graz eine Trafik auszurauben. Um 18 Uhr betrat er das Geschäft in Graz-Mariatrost mit seiner Plastikwaffe. Doch der Betreiber versicherte ihm glaubhaft, dass die Kassa bereits geschlossen sei. „Tut mir leid, beim nächsten Mal musst eine Stunde früher kommen“, so die nicht minder „coole“Trafik-Mitarbeiterin. Das viel belächelte Überwachungsvideo
wurde zum Internet-Hit, die Fahndung war rasch erfolgreich und führte zum Täter. Dem eine Raubserie im Burgenland und der Steiermark, beginnend am 18. März 2023 in einem Wettbüro in Oberwart, zur Last gelegt wird. Fünf von insgesamt sieben Überfällen waren erfolgreich. Stets ging er mit einer Spielzeugpistole, deren Lauf
er schwarz lackiert hatte, um sie echter aussehen zu lassen, auf Beutezug und bedrohte damit die Angestellten. Vier Frauen waren dermaßen traumatisiert, dass sie therapeutische Unterstützung brauchten.
Der bislang unbescholtene Mann aus dem Bezirk Weiz fasste fünf Jahre Haft aus. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.