Umzug ohne Stress
Endlich ist die neue Wohnung gefunden! Nur die Möbel stehen noch in der alten. Wertvolle Tipps, wie man beim Umzug alles richtig – und es sich selbst ein bisschen leichter – macht.
Mit einer Übersiedlung ist das so eine Sache. Man freut sich schon auf das neue Zuhause, ist vielleicht ein wenig wehmütig, weil man das alte verlassen muss – und dazwischen muss noch der lästige Umzug erledigt werden. Ja, ein Wohnungswechsel kann ganz schön anstrengend sein. Man muss verpacken, stapeln, schleppen und unzählige bürokratische Dinge organisieren. Wer mit Methode an die Sache herangeht, tut sich um vieles leichter.
Idealerweise beginnt man mit der Planung schon Monate im Voraus. Denn eine der wichtigsten Fragen lautet: Besteht die Möglichkeit, den Mietvertrag für die alte Wohnung rechtzeitig zu kündigen, sodass man nicht unnötigerweise eine Zeit lang zweifach Miete bezahlen muss?
Doppelte Miete
Allgemein gilt: Ein Mietvertrag für eine ältere Wohnung im Voll- bzw. Teilanwendungsbereich des Mietrechtsgesetzes (MRG) darf erst nach einem Jahr gekündigt werden, wobei eine dreimonatige Kündigungsfrist einzuhalten ist. Bei einem Mietvertrag, der vom MRG ausgenommen ist (= bei neueren Wohnungen), endet der Mietvertrag normalerweise erst mit Ablauf der Befristung. Ein unbefristeter Mietvertrag hingegen kann in der Regel jederzeit gekündigt werden, die Kündigungsfrist beträgt hier lediglich einen Monat. Es ist also genau zu prüfen, was im jeweiligen Mietvertrag vereinbart wurde.
Dennoch wird man in manchen Fällen nicht darum herumkommen, kurzzeitig doppelt Miete zu bezahlen. Der Mietmarkt ist heiß umkämpft und man muss schnell zuschlagen, sobald die richtige Wohnung gefunden ist. Finanziell unangenehm, aber die Sache hat auch etwas Gutes. Vor allem bleibt mehr Zeit, der Umzug muss nicht in einer stressigen Hau-Ruck-Aktion am Monatsletzten durchgeführt werden. Die alte Wohnung dient als Zwischenlager, Kleinzeug zum Beispiel kann über die Tage schrittweise mit dem Pkw transportiert werden. Für die Organisation des Transports aller größeren Möbel und Teile bleibt ausreichend Spielraum im Terminkalender.
Profi so der Amateure
Wer einen Umzug plant, steht zunächst vor einer grundsätzlichen Entscheidung: Nehme ich professionelle Hilfe in Anspruch oder nicht? In erster Linie ist das eine finanzielle Frage. Natürlich kostet es etwas, einen Profi-Umzugsdienst zu engagieren. Gleichzeitig spart man sich damit aber auch viele Mühen. Nur: Wie kann ich im Vorfeld herausfinden, ob ein Unternehmen gut und seriös arbeitet? Die Preisgestaltung ist von Firma zu Firma recht unterschiedlich. Was anfangs günstig aussieht, kann am Ende – nach Abrechnung aller Nebenkosten – ärgerlich teuer werden.
Seriöse Unternehmen bieten einen zuvor vereinbarten Pauschalpreis an und klären auch über alle etwaigen Zusatzkosten auf, sodass derartige Überraschungen ausbleiben. Meist braucht es einen (im Regelfall kostenlosen) Besichtigungstermin vorab, bei dem sich die Möbelpacker einen Überblick über die Lage verschaffen – und dann ihr Angebot stellen. Nur bei kleineren Haushalten kann es sein, dass kein Besichtigungstermin nötig ist.
Die üblichen Pauschalpreise bewegen sich zwischen 40 und 120 Euro pro Stunde, abhängig von Personalund Materialaufwand. In diesem Preis ist vieles inkludiert: LKW-Kosten, Transportversicherung, Möbelmontage bzw. -demontage (auch von Küchen) und einiges mehr. Übrigens: Die Wirtschaftskammer führt eine Liste mit vertrauenswürdigen Übersiedlungsunternehmen, die das sogenannte „KT-Gütesiegel“tragen.
Trennungsschmerz
Jeder Umzug bietet immer auch die Gelegenheit, sich von über die Jahre angesammelten Dingen zu trennen. Eine Faustregel beim Ausmisten lautet: Alles, was man im vergangenen Jahr nicht in die Hand genommen hat, darf weg. Auch das ein Argument für das Buchen einer Umzugsfirma: Entrümpelungsservice wird da meist gleich mit angeboten.
Wenn viele schwere oder besonders heikle Stücke zu übersiedeln sind, sollte man auf jeden Fall Profis heranlassen. Kleinere Übersiedlungen sind natürlich auch mit ein paar Freunden, die kräftig mitanpacken, zu schaffen. Ein Kleintransporter kann für kurze Zeit (wenige Stunden) relativ günstig geliehen werden. Einige Autovermietungen haben spezielle Angebote für derartige Zwecke. Um das Anmelden einer kurzzeitigen Halteverbotszone direkt vor der Haustür muss man sich selbst kümmern, ein Antrag kann online auf der Webseite der Stadt Wien gestellt werden.
Praktische Tipps
Achten Sie auf wirklich stabile Umzugskartons. Manche Modelle aus dem Baumarkt halten nicht mal eine einzige Strecke durch. Das sorgfältige Beschriften der Kisten (Was ist drin? Wohin gehört es?) erspart viel unnötiges Herumsuchen. Auch beim Abbauen von Möbeln kann es hilfreich sein, Einzelteile mit Bleistift zu beschriften, dazugehörige
Schrauben kommen in ein Sackerl und werden direkt am jeweiligen Teil befestigt. Pflanzen sollten vor einer Übersiedlung nicht (zu stark) gegossen werden, das spart unnötiges Transportgewicht. Was bei jedem Umzug sofort griffbereit sein muss: Der Werkzeugkasten! Dazu ein Behälter mit den wichtigsten Toilette-Gegenständen. Sie wollen schließlich nicht stundenlang nach diesen Dingen kramen, wenn Sie das erste Mal in der neuen Wohnung schlafen.