Bei Umzug ins Heim auf Sozialhilfe „vergessen“
Jahrelang musste ein Oberösterreicher auf ihm zustehendes Taschengeld verzichten. Das Land weist jede Schuld von sich.
Schon seit vielen Jahren kümmert sich Kurt K. um seinen an Demenz erkrankten Bruder. Zunächst habe er diesen in dessen Wohnung in der Nachbargemeinde betreut. „Nach fast acht Jahren Wartezeit haben wir Ende 2020 endlich einen Heimplatz für ihn zugewiesen bekommen“, schildert Herr K. der Ombudsfrau. Bis zum damaligen Umzug habe der Bruder Mindestsicherung erhalten.
Erst knapp drei Jahre später ist unser Leser durch einen schieren Zufall darauf aufmerksam geworden, dass sein Bruder seit dem Umzug ins Heim keinen Cent mehr bekommt. Daher auch nicht die in so einer Situation zustehenden 20 Prozent „Taschengeld“des Einkommens. „Ich wurde als einziger Angehöriger und mittlerweile Vorsorgebevollmächtigter in keiner Weise seitens der Sozialabteilung des Landes oder von sonst jemandem seinerzeit darauf aufmerksam gemacht, dass meinem Bruder dieser Anteil nach Antrag zustehen würde bzw. eine eigene Anmeldung dafür zu tätigen sei“, ist Herr K. empört. Sämtliche Anfragen auf eine Nachzahlung habe die Behörde abgewiesen. Immerhin sei so ein Verlust von rund 6000 Euro entstanden. „Meiner Meinung nach liegt hier eine Verletzung der Auskunftspflicht vor. Mit keiner Zeile habe man je erwähnt, dass die Sozialhilfeleistung neu beantragt werden muss.“
Das Land Oberösterreich hat den Fall auf unsere Anfrage hin geprüft. Um einen Sozialhilfebezug aufrechtzuerhalten, wäre eine umgehende Antragstellung bei der ab dem Wohnortwechsel zuständigen neuen Bezirkshauptmannschaft nötig gewesen. Dies sei jedoch erst mit Jänner 2024 erfolgt. Eine rückwirkende Gewährung von Sozialhilfe scheide aufgrund der gesetzlichen Bestimmung jedenfalls aus.
Und woher soll man das als Bürger genau wissen? Ist eine Behörde nicht gerade dafür da, solche Auskünfte zu erteilen?
Vom Leben und Verhalten
der Gänse erzählt Sonia Kleindorfer – aufgewachsen in den USA, Stellvertretende Leiterin des Departments für Verhaltens- und Kognitionsbiologie an der Universität Wien und Leiterin der berühmten Konrad Lorenz Forschungsstelle in Grünau im Almtal (OÖ). In ihrem Buch „Die erstaunliche Welt der Graugänse“beschreibt die Ornithologin ihre in jahrzehntelanger Forschung gewonnenen Einblicke in das intime Leben der Pflanzenfresser und deren mentale und psychische Eigenschaften.
Von wegen „dumme Gans“! Die überaus sozialen Tiere erkennen einander am Ruf und an ihren Gesichtern – und sie vergessen kein Gesicht, auch nicht das von uns Menschen. Aus zwei Kilometern Entfernung erkennen sie nicht nur einen Adler, sondern sogar, was er im Schnabel trägt.
ISBN: 978-3-7106-0766-0