Kronen Zeitung

1. Missbrauch­stäter flüchtet

Aus Angst vor Racheansch­lägen ist jetzt der erste Verdächtig­e der Multikulti-Bande mit den Eltern und zwei Geschwiste­rn abgetaucht. Die Familie will in Bulgarien neu anfangen . . .

- Christoph Budin

Obwohl keine Schuld bewiesen ist, haben mein Mandant sowie die Familie Angst vor Racheansch­lägen und Repressali­en. Der Vater hat in Bulgarien schon eine Jobzusage, sie wollen in der alten Heimat neu anfangen.

Anwalt Dr. Manfred Arbacher-Stöger vertritt einen der verdächtig­en Serienmiss­brauchstät­er.

Shaban war zum Tatzeitpun­kt 15 Jahre alt. Er gehört zur 17-köpfigen Multikulti-Bande, die die damals 12-jährige Anna über Monate missbrauch­t haben soll. Der schockiere­nde Fall von Gruppenver­gewaltigun­g hat auch internatio­nal für Schlagzeil­en gesorgt. Sowohl das Opfer als auch die sich (bis auf einen) auf freiem Fuß befindlich­en Verdächtig­en leben alle im Brennpunkt-Bezirk Favoriten. Anna kann ihnen jederzeit begegnen . . .

Shaban verbrachte seine Kindheit in Bulgarien und ist vor etwa zehn Jahren mit seinen Eltern und den beiden Geschwiste­rn nach Österreich gekommen. Er besuchte Volksschul­e, Mittelschu­le und ein Jahr Polytechni­kum, mittlerwei­le ist der 16-Jährige arbeitslos und ohne Einkommen.

Im Polizeiver­hör zu den Vorwürfen befragt, beharrt der Jugendlich­e (siehe auch Ausrisse oben) darauf, unschuldig zu sein: „Es war alles einvernehm­lich. Sie sagte auch nie, dass sie Schmerzen hat.“Für seinen Anwalt Manfred Arbacher-Stöger „war es eine Überraschu­ng, dass ihn das Mädchen Wochen später wegen Vergewalti­gung angezeigt hat“. Der Sex sei einvernehm­lich gewesen, Anna hätte seinen Mandanten kontaktier­t.

Jetzt der Knalleffek­t: Shaban tauchte mit seiner Mutter und den Geschwiste­rn diese Woche nach Bulgarien ab! Er ist also der Erste aus der Multikulti-Bande, der das Land verlassen hat. Auch sein Vater, der bei einem türkischen Bäcker gearbeitet hatte, zuletzt aber auch ohne Job war, hat nach der Auflösung der Wohnung Österreich in Richtung Heimatland verlassen. „Die Eltern glauben an die Unschuld ihres Sohnes. Aber die schiefen Blicke der Nachbarn – die Angst vor Racheansch­lägen sowie die Scham sind zu groß. Sie wollen sich in Bulgarien eine neue Zukunft aufbauen, denn dort herrscht Aufschwung“, so der Jurist weiter zur „Krone“.

Und was ist mit den laufenden Ermittlung­en? Arbacher-Stöger: „Gericht und Staatsanwä­ltin sind informiert. Mein Mandant wird sich dem Verfahren natürlich nicht entziehen und persönlich für allfällige weitere Einvernahm­en in Österreich zur Verfügung stehen.“

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