Soravia-Gruppe wurde zum Hotel-Riesen
Über 6000 Hotelzimmer betreibt die Familie, 5000 sollen noch folgen. Deshalb kommt man gut durch die Bau-Krise.
Signa hat die Immobilienbranche erschüttert. Erwin Soravia bleibt dennoch entspannt: „Wir haben schon vor 12 Jahren unser Geschäft viel breiter aufgestellt. Das hat sich jetzt voll bewährt. 78% unseres Umsatzes kommen nicht mehr aus der Immobilienentwicklung.“
So wurde die Gruppe zu einem der größten Hoteliers in Europa. Aktuell betreibt man 6328 Zimmer, weitere 5563 sind in Entwicklung. Das umfasst Luxus-Häuser wie das Hospiz am Arlberg oder das Bonvecchiati in Venedig, vor allem aber schnell wachsende Ketten wie die Ruby Hotels. „Davon gibt es 20, weitere 20 sind in Bau.“Die Numa-Häuser (derzeit 85) wurden von der Investmentbank Lazard jüngst unter die besten Tech-Start-ups Europas gereiht. Große Pläne gibt es weiters bei den Loisium-Weinhotels: das vierte im Elsass steht vor Baubeginn, weitere zehn könnten folgen (z. B. Toskana, Bordeaux).
„Wir haben mit den Hotels gerade das erfolgreichste Jahr gehabt.“Finanziert wird dies auch über Partner wie den Versandhandels-Milliardär Michael Otto sowie Fonds. Ebenfalls groß ist, neben den Hausverwaltungen, inzwischen das Gebäude-Management, das 190 Mio. € Umsatz (von 300 Mio. €) und stabile Einnahmen bringt. Dritte Säule ist der Investmentbereich. Über IFA und OneGroup haben 40.000 Anleger bisher 5 Mrd. € in Bauprojekte investiert. Dabei gibt es in Deutschland Probleme. „Man kann sich nicht ganz dem Markt entziehen, bei vier Projekten müssen wir die Zinsen stunden. Das tut mir seelisch weh, wir bemühen uns sehr um Lösungen für unsere Anleger.“
Sonst aber baut man fleißig fertig. Nach den schon realisierten 7,6 Mrd. € sind weitere 2,8 Mrd. € in Entwicklung. „Alles konservativ finanziert bzw. teilweise schon abverkauft. Wir haben in Österreich und Deutschland 19 Projekte planmäßig in Bau.“Prominent sind z. B. in Wien die Danube Flats, die Baumstadt Floridsdorf (380 leistbare Wohnungen), Fabrik 1230 oder Helix in Salzburg.