„Doktor“schließt seinen Rückzug nicht mehr aus!
⧁ Streit um Red Bulls interne Untersuchung in der Causa Christian Horner erreicht nächste Eskalationsstufe ⧁ Helmut Marko soll vor Suspendierung stehen ⧁ Mercedes wittert Chance auf Verstappen, der in Jeddah Pole holte
Nicht die Nummer 1 (Weltmeister Max Verstappen), nicht die Nummer 44 (Rekord-Champion Lewis Hamilton), auch nicht die Nummer 14 (Altmeister Fernando Alonso) standen zu Beginn des Qualifyings für den heutigen Grand Prix von Saudi-Arabien im Mittelpunkt des Interesses. Alle Blicke waren auf die Startnummer 38 gerichtet, jene des erst 18-jährigen Oliver Bearman aus dem britischen Chelmsford.
Nach dem Ausfall von Stammpilot Carlos Sainz (siehe „Formel 1 live“) setzte die Scuderia Ferrari bei „X“einen Tweet ab: „Wir begrüßen den 776. Piloten in einer Formel 1-Startaufstellung, den 97., der für Ferrari ins Rennen geht.“Und Bearman ist mit seinen 18 Jahren und 10 Monaten nicht nur der jüngste Fahrer der Scuderia in der Geschichte der „Königsklasse“, sondern auch um exakt 23 Jahre, 9 Monate und 9 Tage jünger als Alonso, der an Bearmans Geburtstag 2005 beim Spanien-GP Platz zwei belegte und schon vier Siege auf seinem Konto hatte.
Auch wenn Bearman im Qualifying den Ferrari dann „nur“auf Platz elf stellte, gab es von Red Bulls Motorsportchef Dr. Helmut Marko großes Lob für den Rookie: „Ein sensationelles Einstandsdebüt!“
Und eben dieser Dr. Helmut Marko rückte kurz vor dem Qualifying in den Mittelpunkt. In der Gerüchteküche explodierte in der „Causa Christian Horner“(Motorenpartner Honda fordert eine klare Aussage zu den Vorfällen) ein Kessel, in dem spekuliert wird, dass der Grazer kurz vor der Suspendierung stehen, schon in Melbourne nicht mehr im Fahrerlager weilen könnte. Im Interview mit dem ORF schloss Marko dieses Szenario nicht gänzlich aus. „Theoretisch ist es möglich. Am Ende entscheide ich, was ich mache.“Unvorstellbar, aber möglich: Dr. Marko zieht sich selbst zurück.
Womit das Weltmeisterteam – wie von VerstappenPapa Jos angekündigt – auseinanderbrechen, Max Verstappen (holte in Jeddah seine 34. Poleposition) abwandern könnte. „Max ist das
stärkste Gut, das das Team hat. Es gibt momentan keinen schnelleren Fahrer und wenn man ihn verlieren würde, dann wäre das ein unglaublicher Verlust“, sagte Dr. Marko. Verstappen im nächsten Jahr bei Mercedes?
Toto Wolff, Teamchef der „Silberpfeile“, zog es die Augenbrauen nach oben. „Helmut ist unser liebster Feind, aber auch ein echter Racer, vor dem jeder Respekt hat. Er wäre fürs Team ein Rückschlag.“Zu Verstappen meinte er augenzwinkernd: „Annäherungen gibt’s schon seit zehn Jahren . . . “
Für heute ist der große „Bullen“-Gipfel mit CEO Oliver Mintzlaff geplant!
Die theoretische Möglichkeit existiert, dass ich in Australien nicht mehr dabei bin. Wir wollen Frieden im Team finden und auf diese Weltmeisterschaft schauen, die wird schwierig genug!
Red Bulls Motorsportchef Dr. Helmut MARKO im ORF