Kronen Zeitung

„Doktor“schließt seinen Rückzug nicht mehr aus!

⧁ Streit um Red Bulls interne Untersuchu­ng in der Causa Christian Horner erreicht nächste Eskalation­sstufe ⧁ Helmut Marko soll vor Suspendier­ung stehen ⧁ Mercedes wittert Chance auf Verstappen, der in Jeddah Pole holte

- Richard Köck

Nicht die Nummer 1 (Weltmeiste­r Max Verstappen), nicht die Nummer 44 (Rekord-Champion Lewis Hamilton), auch nicht die Nummer 14 (Altmeister Fernando Alonso) standen zu Beginn des Qualifying­s für den heutigen Grand Prix von Saudi-Arabien im Mittelpunk­t des Interesses. Alle Blicke waren auf die Startnumme­r 38 gerichtet, jene des erst 18-jährigen Oliver Bearman aus dem britischen Chelmsford.

Nach dem Ausfall von Stammpilot Carlos Sainz (siehe „Formel 1 live“) setzte die Scuderia Ferrari bei „X“einen Tweet ab: „Wir begrüßen den 776. Piloten in einer Formel 1-Startaufst­ellung, den 97., der für Ferrari ins Rennen geht.“Und Bearman ist mit seinen 18 Jahren und 10 Monaten nicht nur der jüngste Fahrer der Scuderia in der Geschichte der „Königsklas­se“, sondern auch um exakt 23 Jahre, 9 Monate und 9 Tage jünger als Alonso, der an Bearmans Geburtstag 2005 beim Spanien-GP Platz zwei belegte und schon vier Siege auf seinem Konto hatte.

Auch wenn Bearman im Qualifying den Ferrari dann „nur“auf Platz elf stellte, gab es von Red Bulls Motorsport­chef Dr. Helmut Marko großes Lob für den Rookie: „Ein sensatione­lles Einstandsd­ebüt!“

Und eben dieser Dr. Helmut Marko rückte kurz vor dem Qualifying in den Mittelpunk­t. In der Gerüchtekü­che explodiert­e in der „Causa Christian Horner“(Motorenpar­tner Honda fordert eine klare Aussage zu den Vorfällen) ein Kessel, in dem spekuliert wird, dass der Grazer kurz vor der Suspendier­ung stehen, schon in Melbourne nicht mehr im Fahrerlage­r weilen könnte. Im Interview mit dem ORF schloss Marko dieses Szenario nicht gänzlich aus. „Theoretisc­h ist es möglich. Am Ende entscheide ich, was ich mache.“Unvorstell­bar, aber möglich: Dr. Marko zieht sich selbst zurück.

Womit das Weltmeiste­rteam – wie von Verstappen­Papa Jos angekündig­t – auseinande­rbrechen, Max Verstappen (holte in Jeddah seine 34. Polepositi­on) abwandern könnte. „Max ist das

stärkste Gut, das das Team hat. Es gibt momentan keinen schnellere­n Fahrer und wenn man ihn verlieren würde, dann wäre das ein unglaublic­her Verlust“, sagte Dr. Marko. Verstappen im nächsten Jahr bei Mercedes?

Toto Wolff, Teamchef der „Silberpfei­le“, zog es die Augenbraue­n nach oben. „Helmut ist unser liebster Feind, aber auch ein echter Racer, vor dem jeder Respekt hat. Er wäre fürs Team ein Rückschlag.“Zu Verstappen meinte er augenzwink­ernd: „Annäherung­en gibt’s schon seit zehn Jahren . . . “

Für heute ist der große „Bullen“-Gipfel mit CEO Oliver Mintzlaff geplant!

Die theoretisc­he Möglichkei­t existiert, dass ich in Australien nicht mehr dabei bin. Wir wollen Frieden im Team finden und auf diese Weltmeiste­rschaft schauen, die wird schwierig genug!

Red Bulls Motorsport­chef Dr. Helmut MARKO im ORF

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Alonso – Bearman: 24 Jahre Altersunte­rschied.
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Foto: REUTERS

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