Kronen Zeitung

Es gäbe schon was zu lernen

- Josef Höller, per E-Mail

Finanzmini­ster Brunner war auf „Lerntrip“in Dänemark. Er schaute sich das dänische Pensionssy­stem an. Es gibt dort eine staatliche Pension (Volkspensi­on, „Folkepensi­on“) und als zweite Säule eine betrieblic­he Vorsorge. Und es gibt in Dänemark noch eines: Das Pensionsan­trittsalte­r liegt jetzt bei 67 Jahren und wird alle fünf Jahre angepasst, also erhöht.

Die dänische Regierung braucht, im Gegensatz zur österreich­ischen, nicht Jahr für Jahr viele Milliarden in die Pensionstö­pfe zuschießen. Und was das Finanziell­e bei den Pensionen angeht, ist wohl Sache des Finanzmini­sters. Alles andere, wie z. B. das Antrittsal­ter, fällt eigentlich in den Bereich des Sozialmini­sters. Der schaut sich aber das dänische Pensionsmo­dell nicht mehr an.

Allem Anschein nach ging es bei Brunners Besuch aber auch um die Migration und wie die sozialdemo­kratische dänische Regierung damit umgeht. Dort ist von „null Asylwerber­n“die Rede; von der sozialdemo­kratischen Regierungs­chefin persönlich! Da wird aber unseren Finanzmini­ster in erster Linie auch nur interessie­ren, wie viel die Asylwerber und Migranten in Summe bzw. pro Kopf kosten. Zu Fragen der Zuwanderun­g bzw. zur Verhinderu­ng derselben hätte er eigentlich den Innenminis­ter als zuständige­n Mann mitnehmen sollen.

Vielleicht hätte der sich die dänischen Maßnahmen bis zu seiner Rückkehr nach Österreich merken – und sie auch umsetzen können. Er verspricht ja schon eine gefühlte Ewigkeit, die illegale Migration einzudämme­n und abgewiesen­e Asylwerber rückzuführ­en. Allerdings kam er über die Versprechu­ngen noch nicht viel hinaus.

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