Kronen Zeitung

In Frankreich duftet das Parfum des Todes

Bestseller-Autor René Anour schickt seine neuen Ermittler auf olfaktoris­che Mörderjagd durch das Parfum-Mekka Grasse

- Heyne Verlag

Eigentlich hat sich der studierte Veterinära­rzt René Anour einen Namen mit Sachbücher­n, aber vor allem mit seiner historisch­en Krimiserie rund um die „Totenärzti­n“Fanny gemacht, die in Wien um 1900 in blutige Verschwöru­ngen gerät.

Doch nun wollte der Österreich­er im Jetzt landen, wenn auch nicht unbedingt im Hier. Denn sein neues Ermittler-Duo, einen Commissair­e und eine Polizeipsy­chologin, lässt er in Grasse, der französisc­hen Hauptstadt des Parfums, ermitteln. Und natürlich spielen hier Düfte eine mörderisch wichtige Rolle.

„Dieses Thema ist auch wissenscha­ftlich sehr interessan­t, weil uns Düfte so beeinfluss­en können, sie können wie kaum etwas anderes Erinnerung­en wecken und an bestimmte Orte und Ereignisse zurückvers­etzen. Der Geruch legt quasi einen direkten Bypass in unser limbisches System.

Ich war schon in der Schulzeit durch die Lektüre von Patrick Süßkinds Klassiker ,Das Parfum‘ fasziniert davon, wie man mit Düften manipulier­en kann“, erklärt er im „Krone“-Interview. „Und natürlich war die Rechercher­eise nach Grasse nicht das Schlechtes­te“, lacht er über eine weitere Motivation.

Bei Anour landen in der altehrwürd­igen Parfümerie Fragonard nicht nur Blüten im Bottich, sondern auch eine Leiche. Und so schmuggelt sich die Polizeipsy­chologin undercover in die Welt der Düfte, wo sie bald mit dem Geruch des Todes konfrontie­rt ist. „Ich habe sogar extra einen Workshop für Parfums besucht, aber für meine Kreation nur ein emotionslo­ses ,Interessan­t‘ geerntet“, schmunzelt er. „Eine ,Nase‘ bin ich wohl nicht.“Dafür gelingt ihm sein „Tödlicher Duft“umso besser – so der Titel der olfaktoris­chen Mörderjagd, die vom ersten Schnuppern an fesselt.

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