Enormer Anstieg bei Reisebeschwerden
Die Agentur für Fahrgastrechte verzeichnet neue Rekordwerte
Wer eine Reise tut, hat
viel zu erzählen. Sehr oft kommt es aber gar nicht so weit, weil Flüge oder Bahnfahrten verspätet sind oder ausfallen. Dann stehen Betroffene oft vor einem mühsamen Weg hin zur Ticketrückerstattung oder einer Entschädigungszahlung. Hier hilft die Agentur für Passagier- und Fahrgastrechte apf.
Im Vorjahr verzeichnete man mit 6610 Anträgen (+12%) und daraus resultierenden 4878 Verfahren sogar einen (Negativ-)Rekord. 80% davon entfielen auf Flugreisen. Dort ärgerten sich die Passagiere hauptsächlich (58%) über annullierte Flüge und Verspätungen (38%). Dem Betroffenen steht in solchen Fällen unter anderem eine Ausgleichszahlung von bis zu 600 Euro zu – sofern keine außergewöhnlichen Umstände (z. B. Schlechtwetter, Vulkanausbruch) der Grund waren. Die apf hat hier für die Kunden knapp 2,3 Mio. € an Erstattungen, Entschädigungen & Co. herausgeholt. Rund ein Drittel der Fälle entfiel auf die größte Airline in Wien, die AUA. Platz zwei (23%) geht an Wizz, gefolgt von Ryanair (11%) und Lufthansa (5%). Weitere gut 200.000 € kamen aus rund 1300 Anträgen im Bereich Bahn hinzu – ebenfalls ein Rekordwert. Hier sind zu 95% die ÖBB das Gegenüber. Die meisten Fälle (39%) betreffen die Ticketrückerstattung. ApfChefin Maria-Theresia Röhsler kritisiert hier, dass prinzipiell erstattbare Bahntickets trotz rechtzeitiger Stornierung nicht zurückbezahlt werden, wenn diese vom Kunden einmal ausgedruckt wurden. Das sei einzigartig in Europa.
Wer ein Problem hat, sollte jedenfalls seine Rechte einfordern. Zuerst direkt bei Airline oder Bahn. Kommt innerhalb von sechs Wochen keine zufriedenstellende Antwort, kann man sich an die apf unter www.passagier.at bzw. S 01/505 07 07 wenden. In 97% der Fälle erzielte die Agentur eine Einigung. Ein Vorteil, auch gegenüber Dienstleistern wie FairPlane, die gegen ein Entgelt für ihre Kunden kämpfen: Das Service der apf ist gratis.