„Eigentum für junge Menschen?“
Manfred Herar ist staatlich geprüfter Immobilienmakler und Eigentümer des gleichnamigen, in Trumau/NÖ beheimateten Immobilien-Dienstleisters, der Immobilien in Wien, NÖ und dem Burgenland makelt und bewertet.
Welche Wohnthemen beschäftigen Sie aktuell?
Großes Thema derzeit ist die Frage: Wie können junge Menschen Eigentum schaffen? In der heutigen Elterngeneration war es noch möglich, mit Arbeitseinkommen eine Wohnung zu kaufen oder ein Haus zu bauen. Für einen Wohnkredit sind jetzt aber 20 % Eigenkapital notwendig – das ist für die meisten ohne Erbschaft oder Schenkungen aus der Familie gar nicht möglich. Generell war im letzten Jahr die Nachfrage nach Wohnimmobilien im Eigentum aufgrund der schwierigen Finanzierung sehr schwach, und Verkäufer mussten für den Verkauf eines Einfamilienhauses oder einer Eigentumswohnung deutlich mehr Zeit einplanen.
Welche neuen Trends machen Sie in der Immobilienbewertung fest?
In den vergangenen Jahren sind die errechneten Verkehrswerte in Bewertungen und der tatsächlich erzielbare Verkaufspreis am Markt „auseinandergewandert“. Grund für die Steigerungen war die starke Nachfrage nach Wohnimmobilien im Speckgürtel rund um Wien. Nun sinken die Preise wieder – das wird in den Bewertungsgutachten bereits berücksichtigt.
Wie wird sich Wohnen in Österreich aus Ihrer Sicht weiterentwickeln?
Die Bauwirtschaft spricht davon, dass 2025 nur halb so viele neue Wohnungen fertiggestellt werden wie in den Vorjahren. Grund dafür sind hohe Grundstückspreise, hohe Zinsen und hohe Baukosten. Das wird zu einer weiteren Verknappung am Markt und zu steigenden Preisen führen. Bereits umgesetzt sind seitens der Politik Hilfen für die Schaffung von Eigentum – etwa die Streichung der Grundbucheintragungsgebühr und der Gebühr für Eintragung der Pfandrechte für Käufe innerhalb der nächsten zwei Jahre.
Infos: www.herar-immo.at