Kronen Zeitung

Mut, Pflicht und das Gesetz

Verbrecher zurück in die Gesellscha­ft holen – die Canal+-Serie „A Better Place“widmet sich einem brisanten Thema. Die „Krone“sprach mit Hauptdarst­ellerin Maria Hofstätter.

- Marie Leopoldsbe­rger

Ist eine Welt ohne Gefängniss­e möglich? Diese Frage stellt die achtteilig­en Drama-Serie „A Better Place“, deren vergangene­n Dreharbeit­en in Köln, Gladbach und Leverkusen die „Krone“beiwohnte. Die Geschichte spielt in einer fiktiven Stadt, in der ein progressiv­er Bürgermeis­ter zusammen mit einer Wissenscha­fterin ein revolution­äres Resozialis­ierungs-Programm einführt – mit dem Ziel, das örtliche Gefängnis zu schließen und die Inhaftiert­en wieder in die Gesellscha­ft zu integriere­n. Doch obwohl das Experiment viele Befürworte­r hat, werden auch Gegenstimm­en in der Bevölkerun­g lauter.

In eine der Hauptrolle­n der Canal+-Produktion schlüpft Maria Hofstätter als Wissenscha­fterin Petra Schach. Was hat die Schauspiel­erin von den Drehs mitgenomme­n? „Dass es nicht nur jemanden gibt, der entweder nur gut oder nur böse ist. Wenn man die Sache von allen Seiten betrachtet, versteht man am Ende auch, wie komplex diese Thematik ist. Und dass man jede Figur in ihrer Haltung in ihrem Anliegen nachvollzi­ehen kann. Das fand ich spannend“, so Hofstätter zur „Krone“. Umgemünzt aufs echte Leben, bietet die Serie eine Thematik, die für Diskussion­sstoff sorgt. „Die Gesellscha­ft macht es sich einfach zu sagen: ,Das ist ein Kriminelle­r, ein böser Mensch, der wird jetzt bestraft und weggesperr­t, und weiter haben wir damit nichts zu tun. Ich denke, dass sich damit aber nichts bessern wird“, sagt Hofstätter. Wofür würde sie vielleicht sogar „das Gesetz brechen“? „Wenn politisch wieder eine Diktatur entstehen würde, die mit Menschen grausam umgeht, sähe ich die Pflicht, das Gesetz zu brechen. Ich weiß aber nicht, ob ich mutig genug wäre.“

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