Wiener Chormädchen büffeln mit den Sängerknaben
Es tut sich was im Augarten: Der Schulcampus der Sängerknaben ist ab Herbst Mädchen-fit und wird zur „Bildungsanstalt darstellender Kunst“
Die CD-Box zum 525. Geburtstag 2023 steht stolz im Palais Augarten. Die Prunkräume werden gerade restauriert. Aber es wird ohnehin ständig umgebaut. Denn ab Herbst brauchen die Wiener Chormädchen Platz! Im 527. Jahr ehrwürdiger Knabenchortradition geht der erste weibliche Jahrgang ins eigene Gymnasium: Die Wiener Chormädchen können dann bis zur Matura gemeinsam mit ihren Knaben-Kollegen die Schulbank drücken.
Das bedeutet für die Mädchen nicht nur ein paar Proben pro Woche als Externe, sondern ebenfalls eine vollwertige Gesangs- und Schulausbildung. Das Jahr ist in Trimester geteilt. Zwei zum Lernen, das dritte für Konzertreisen. Frühjahr 2025 heißt es erstmals Koffer packen für die Chormädchen.
Die Sängerknaben bieten damit einen kompletten Bildungscampus im Augarten an. Die Kinder und Jugendlichen singen hier in der Volksschule im Chorus Primus, in den vier Tourneechören der Sängerknaben und ihres weiblichen Pendants, der Chormädchen, danach im Jugendchor (Chorus Juventus). Ab Herbst ist man offiziell „Bildungsanstalt für darstellen
de Kunst“. Eine, die ein gesellschaftspolitisches Zeichen setzt, wenn Menschen aus 39 Nationen friedvoll miteinander leben, lernen, singen. Nach dem Finanzhilfe-Ruf vor Weihnachten ist ein Teil der versprochenen Soforthilfe eingelangt. Über ein nachhaltiges Finanzierungsmodell wird gerade verhandelt. Die Tourneen sind nach dem Pandemie-Einbruch wieder voll angelaufen. Derzeit bereist man Japan – tritt aber auch in Wien zwischen MuTh, Musikverein und Hofburgkapelle auf.
Info: wsk.at