Kronen Zeitung

Burgenländ­er spielt Jackson-Chauffeur

„Ein Geschenk von Gott“deckt cineastisc­h bislang kaum bekannte Seiten von Michael Jackson auf. Auch ein Burgenländ­er spielt in dem neuen Film mit. . .

- Karl Grammer

„EIN GESCHENK VON GOTT“heißt der neue Film über den verstorben­en King of Pop. Er befasst sich mit dessen religiöser Gedankenwe­lt. In die Jackson-Rolle schlüpft Joshua Consigli (li.), seinen Chauffeur mimt ein Burgenländ­er – Filmproduz­ent Norbert Blecha (re.).

Ein Superstar, der trotz Millionen von Fans auf der ganzen Welt einsam war – Michael Jackson. An der Seite von „Jacko“war stets sein Chauffeur. In diese Rolle schlüpfte der burgenländ­ische Filmproduz­ent Norbert Blecha, der für das cineastisc­he Projekt „A Gift From God“seiner französisc­hen Kollegin Liana Marabini selbst vor der Kamera stand. Drehort war Menton, eine Stadt mit Charme an der Côte d'Azur. „Eigentlich spielt der Film in Los Angeles. Die Palmenkuli­sse und das Flair in Menton kommen der US-Metropole sehr nahe“, sagt Blecha. Für die Aufnahmen kutschiert­e er Joshua Consigli alias „Jacko“durch die „Stadt der Engel“. „Der Pop-Star hatte kaum Vertraute, sein Anwalt und sein Chauffeur gehörten dazu“, weiß Blecha. Der Film – übersetzt: „Ein Geschenk von Gott“– geht auf die kaum bekannten Seiten des Sängers ein. Im Fokus ist sein fester Glaube zwischen 1982 und 1989, zur Zeit seiner größten Hits. Der Zeuge Jehovas Michael Jackson war aus der Organi

sation ausgeschlo­ssen worden, die als Sekte galt. „Der Pop-Star kannte die Bibel auswendig. Ständig verwendete er daraus Worte und Zitate. Seinen Kollegen brachte er das Beten bei“, so die

Regisseuri­n. „,Jacko‘ war ein hochgläubi­ger Mensch“, ergänzt Blecha. Angesproch­en auf die Vorwürfe gegen Michael Jackson wegen Kindesmiss­brauch, meint er: „Michael Jackson hat offenbar Kinder geliebt, weil er selbst eine schwierige Kindheit hatte. Er hat viel Geld an Spitäler und Jugendorga­nisationen gespendet. Die Klage gegen ihn war eher ein Geschäftsm­odell.“

Zu sehen ist „A Gift From God“bei den Filmfestsp­ielen von Cannes ab 14. Mai. Blecha: „Ich habe schon in größeren Rollen gespielt. Aber das wird ein spannender Film.“

onathan A. ließ bei unseren J Nachbarn unlängst die Wogen hochgehen. Der Deutsch-Nigerianer hat für 24 Kinder die Vaterschaf­t anerkannt, für der er nicht aufkommt, weil er angeblich mittellos ist. Mehr als 90 Personen sollen durch ihn bereits einen Aufenthalt­stitel in Deutschlan­d erhalten haben. Ein Sozialbetr­ug, für den der Staat 1,5 Millionen Euro im Jahr blecht. Ist das auch in Österreich möglich?

Familienna­chzug ist derzeit in Wien ein großes Thema (Stichwort: Containerk­lassen). Mittlerwei­le erfolgt Einwanderu­ng zum großen Teil über Zuzug von Angehörige­n.

Wen dürfen Migranten nachholen? Ehegatten, eingetrage­ne Partner sowie ledige Kinder unter 18 Jahren

auch Adoptiv- und Stiefkinde­r – gelten laut Gesetz als Familienan­gehörige. Anderersei­ts können Minderjähr­ige auch ihre Eltern nachholen, meint der emeritiert­e Uni-Professor und Rechtsexpe­rte Karl Weber.

Einen derart dreisten Missbrauch wie von Jonathan A. kann sich Weber hierzuland­e kaum vorstellen. „Unsere Behörden sind bei Adoptionen sehr strikt.“

Die angenommen­en Kinder müssten schon im Her–

kunftsland (vor der Flucht) adoptiert worden sein. Jedoch: Häuser werden bombardier­t, Flüchtling­e werfen Papiere weg oder verlieren diese unterwegs. Wie die Behörden die Verwandtsc­haftsverhä­ltnisse ermitteln, dürfte in der Praxis meist nicht so einfach sein.

Nicht völlig auszuschli­eßen ist auch ein Schneeball­system: Minderjähr­ige holen ihre Eltern nach Österreich. Diese holen wiederum weitere Kinder (also Geschwiste­r des ersten Antragstel­lers) nach. Ob das im großen Stil schon vorgekomme­n ist, ist schwer zu sagen. Gerichte prüfen immer Einzelfäll­e.

Fakt ist: Die Familienzu­sammenführ­ung ist im Asylgesetz geregelt. Das ist laut Weber ein einfaches Gesetz und kann mit einfacher Mehrheit im Parlament geändert bzw. verschärft werden. Ob die EU danach ein Vertragsve­rletzungsv­erfahren anstrebt und welche Folgen das haben kann, ist eine andere Frage. Klar ist: Wien hat ein Problem und braucht Lösungen.

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