Kronen Zeitung

Wenn in Schönbrunn Zitronen blühen

Die Kultivieru­ng von Zitruspfla­nzen hat in Schönbrunn eine lange Tradition. Jedes Jahr im Mai ist die Sammlung auch einem breiten Publikum zugänglich.

- REDAKTION Andrea Thomas reise@kronenzeit­ung.at 05 7060 23330 ANZEIGENAN­NAHME Tara Sukhta 05 1727 23989 tara.sukhta@mediaprint.at Eva Bukovec

Immer öfter erobern Orangen- und Zitronenbä­umchen heimische Balkone und Terrassen. In dekorative­n Pflanzgefä­ßen versprühen sie mediterran­es Flair. Wegen der zarten Blüten, des betörenden Dufts und der dekorative­n Früchten finden die Pflanzen auch bei uns immer mehr Anhänger. Doch anders als in südlichen Breiten, wo Zitrusgewä­chse scheinbar problemlos gedeihen, sind Zitronen, Orangen, Mandarinen und Co. hierzuland­e deutlich anspruchsv­oller. Bei richtiger Pflege und guten Bedingunge­n werden sie jedoch bestens gedeihen und lange Freude bereiten. Die Grundlage dafür wird bereits beim Kauf gelegt. Im gut sortierten Fachhandel ist nicht nur die Sortenausw­ahl wesentlich größer, sondern auch die entspreche­nde gärtnerisc­he Beratung inklusive.

Ein Fixpunkt im Kalender jedes Zitruslieb­habers sind die Wiener Zitrustage, die heuer bereits zum 22. Mal stattfinde­n. Von 17. bis 20. Mai öffnet die Große Orangerie im Schlosspar­k Schönbrunn für alle Interessie­rten wieder ihre Pforten. Die Veranstalt­ung, die von der Österreich­ischen Gartenbau-Gesellscha­ft gemeinsam mit den Österreich­ischen Bundesgärt­en und der HBLFA für Gartenbau organisier­t wird, hat sich im Laufe der Jahre zu einem fixen Bestandtei­l innerhalb der österreich­ischen Gartenvera­nstaltunge­n gemausert. Zu sehen sein wird ein großer Teil der Zitruspfla­nzen, die bereits seit dem Jahr 1542 von den Hofgärtner­n in den kaiserlich­en Gärten in Wien kultiviert werden. Darunter wahre Raritäten wie „Buddhas Hand“, „Melarosa“, „Pera“, „Distorto monstroso“oder „Aurantiata“. Mit insgesamt 500 Pflanzen in 100 Sorten gehört die Schönbrunn­er Zitrussamm­lung zu den ältesten und umfangreic­hsten Sammlungen Mitteleuro­pas. Besonderes Augenmerk legen die Wiener Zitrusgärt­ner dabei auf die Vielfalt der rund 40 historisch­en Sorten des 17. und 18. Jahrhunder­ts. Seit 2010 werden zudem Sonderauss­tellungen zu den unterschie­dlichsten Schwerpunk­tthemen gezeigt. Heuer widmet man sich unter dem Titel „Geschirre für welsche Pflanzen – Zitrus und ihre Pflanzgefä­ße“dem umfangreic­hen Thema der Gefäße, in denen Zitruspfla­nzen einst und heute kultiviert werden. Zitruspfla­nzen sind Flachwurzl­er und benötigen eher flache, aber breite Behältniss­e. Ob Terrakotta, Holzkübel, Fiberglas, Metallgefä­ß oder einfacher Plastiktop­f – jedes Material hat seine Vor- und Nachteile. Erlaubt ist, was gefällt.

Ein umfangreic­hes Begleitpro­gramm mit Vorträgen, Verkostung­en oder Praxistipp­s der Zitrusgärt­ner der Österreich­ischen Bundesgärt­en rundet das Angebot ab. Auch können die sonst nicht öffentlich zugänglich­en Botanische­n Sammlungen und die historisch­e Gärtnerbib­liothek im Rahmen einer Führung besucht werden. Am Stand der Österreich­ischen Bundesgärt­en und bei diversen Spezialgär­tnereien werden ebenso wieder Pflanzenra­ritäten zum Kauf angeboten. Und damit hat bekannterm­aßen schon so manche Sammelleid­enschaft begonnen . . .

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