Israel: „Haben genug Munition!“
Jerusalem/Washington. Deutliche Reaktionen aus Jerusalem nach der Drohung von US-Präsident Biden, die Lieferung bestimmter Waffen für eine neue Offensive einzustellen
Israel macht in deutlichen Reaktionen klar, dass es sich nicht einschüchtern lassen wird von Drohungen durch US-Präsident Joe Biden, bestimmte Waffen für eine groß angelegte Offensive in der Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen nicht liefern zu wollen. In Rafah befinden sich einerseits die letzten Bataillone der Hamas, andererseits aber auch rund 1,2 Millionen Zivilisten, die von den Terroristen als lebende Schutzschilde missbraucht werden. Die USA befürchten ein Blutbad, solange Israel keinen aus ihrer Sicht glaubwürdigen Plan zur Evakuierung dieser Menschen vorlegt, und sprechen sich deshalb gegen die Offensive aus.
Israels Premier Netanyahu bleibt aber hart: „Wenn wir für uns alleine stehen müssen, dann werden wir für uns alleine stehen“, sagt er in einer Videobotschaft.
Und sein Armeesprecher Daniel Hagari ergänzt: „Wir verfügen über genug Waffen und Munition, um den Einsatz in der Stadt Rafah fortzusetzen und alle von uns gesteckten militärschen Ziele zu erreichen.“
Und so dauert der Militäreinsatz in Rafah weiter an, auch wenn es sich – selbst für die USA – dabei noch nicht um die volle Offensive handelt. Allein in den vergangenen Stunden hat das isZwischenzeit raelische Militär eigenen Angaben zufolge mehr als 50 bewaffnete Terroristen getötet. Ziel sei es, die noch insgesamt 128 Geiseln der Hamas zu befreien. In der sollen bereits rund 150.000 Menschen aus dem Ostteil von Rafah in Richtung Mittelmeer geflohen sein.
Die USA haben unterdessen den Bau eines temporären Hafens zur Lieferung von Hilfsgütern vor der Küste des Gazastreifens nahezu abgeschlossen. Eine schwimmende Anlegestelle und ein weiterer Damm seien fertiggestellt worden, so das US-Militär. Beide Teile würden „in naher Zukunft“in Stellung gebracht, sofern die Sicherheitslage und das Wetter das zulassen würden. Ein US-Schiff mit Hilfsgütern sei bereits aus Zypern ausgelaufen.