Endlich die Wahrheit
Endlich jemand, der die Wahrheit über das „wunderbare Sparkonzept“der Staatsoper schreibt!
Alteingesessene Opernfans, die noch die Ära Callas, Freni, Simionato, Corelli, Pavarotti, Giacomini und wie sie nicht alle heißen, und Inszenierungen von Schenk, Zefirelli, Ponnelle, usw. erlebt haben, jubeln über Herrn Leissers Leserbrief! Er hat völlig recht, wenn er sagt, dass die Einsparungen der Oper nur auf die Engagements junger Sänger zurückgehen, die für die viele Arbeit, die man als wirklich guter Sänger investieren muss, lächerliche Gagen erhalten. Aber es ist halt Prestige, an der Wiener Staatsoper gesungen zu haben. Dagegen kann man den „selbstdarstellerischen Regisseuren“schon ungeheure Summen in den Rachen werfen. Die meisten Inszenierungen des Regietheaters sind einfach nicht mehr anzusehen, denn wer die Hintergründe der Opernhandlung nicht genau kennt, kann absolut keine Verbindung zur dargestellten Minimalistik herstellen, und man geht verwundert, nicht „verzaubert“, und rätselnd nach Hause.
Die meisten Regisseure verwenden ihre „Arbeit“zur Selbsttherapie ihrer eigenen Probleme. Es wird von den Verantwortlichen einfach nicht mehr verstanden, dass die Opern, die in ihrer Zeit geschrieben wurden, das Publikum für ein paar Stunden in ebendiese Zeit versetzen möchten. Realität und Konflikte haben wir in unserer Welt wohl genug, die brauchen wir nicht auch noch auf der Opernbühne subjektiv interpretiert und zerlegt sehen! Ganz abgesehen von den armen Sängern, die ihre Rollen wohl unter völlig anderen Vorgaben gelernt haben...
Aber à la Roščić ist es wohl einfacher, eine Balance zwischen Sängergagen, Publikumszahlen und Ausgaben für Regietheater zu finden, auf Kosten großer Weltstars, und als toller Sparefroh dazustehen!
Die Staatsoper, die früher opernkundiges Publikum begeisterte, und nun mehr touristisches, „trendiges“Angebot liefert, hat das wunderbare Flair exklusiver Opernerlebnisse mit richtigen Stars leider ein für alle Mal verloren! Wie Herr Leisser sagt: „Gute Nacht, du schöne Opernwelt!“Bravo, Herr Leisser! Corenlia Gravino, per E-Mail