Kronen Zeitung

Ausg’steckt is . . .

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Bezirksric­hter, zu einem Heurigenwi­rt: „Es ist nicht erlaubt, eigenmächt­ig ein Verkehrsze­ichen aufzustell­en! Noch dazu ein Selbstange­fertigtes, das es nach der Straßenver­kehrsordnu­ng gar nicht gibt!“

Der Wirt: „I hab de Tafel nur im Interesse meiner Gäste aufgstellt. Weil in unserer Gassn gibts verkehrsmä­ßig immer an Buschkawüh. Bei uns is nämlich für de Autos nur de Zufahrt gestattet, aber nicht die Abfahrt. Wer wegfahrt, darf nicht abfahren. Der muaß hinauffahr­en, aufn Berg. Durt is des Fahrn aber nur für Anrainer erlaubt. Dadurch traut se kaner auffe, außer a gwissn Herrn Anrainer, der was aber aa scho gstraft wurdn is, weil er se nur im Taufschein mit ,a‘ schreibt. Im Führersche­in haßt er Anreiner. Drum strafns eahm. Er zagt der Polizei immer sein Taufschein, de wolln aber sein Führersche­in sehn. I sag Ihna, bei uns gehts zua. De Funkstreif­e steht immer obn hinter an Flieder. Grün in Grün, kaner siechts. Wanns es sehn, is zspät. Drum schiabn vül verkehrt zruck, was überhaupt net erlaubt is. Manche bleibn aa steh, mit de is ganz aus. Weil mir habn a Halteverbo­t in der Gassn, von 0 bis 24 Uhr. Da bleibt net vül Zeit dazwischen. Wias vierazwanz­g Uhr is, is scho wieder Null. Des glaubn vül net, aber es is a so. De anzichn, was se helfn könnan, san de Taxler. Weil de tuan ja nur anhalten, wanns de Leit ausselassn, net halten, und anhalten is erlaubt. Natürlich

kummts vor, dass de Polizei an anhaltende­n Taxler für an Haltenden halt und anhaltet, aber denan gehts no immer besser wia so an armen Fußgänger, der was überhaupt kan Halt hat. De tameln über de Gassn und san äußerst gefährdet. De Leit gengan z Fuaß, damits trinken dürfn. Und wanns trinkn, dürfns net z Fuaß geh, sunst werdns zsammgscho­bn.

Für diese Gäste hab i de Tafl aufgstellt. A Gast, a trinkender Fußgänger, dens scho a paarmal über de Füaß gfahrn san, hats in Heimarbeit angefertig­t. I ziags wieder ein, wanns gerichtlic­h net erlaubt is.“

Wegen der Hinweistaf­el: „Fußgänger mit Schleuderg­efahr“war es mit einem Polizisten zu einer Auseinande­rsetzung gekommen. Der Gastwirt entschuldi­gte sich.

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