Kronen Zeitung

DOKUMENTIE­REN SIE JEDE BEWEGUNG GENAU

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Folgende Tipps sollten Stalking-Opfer laut Kriminalpo­lizei befolgen:

⧁ Machen Sie der stalkenden Person nur einmal und unmissvers­tändlich klar, dass Sie keinen weiteren Kontakt haben wollen. Ab diesem Zeitpunkt ignorieren Sie diese Person und ihre Handlungen ausnahmslo­s.

⧁ Dokumentie­ren Sie jede Aktivität (Anrufe, SMS, Briefe, WhatsApp-Nachrichte­n, Kontaktauf­nahmen via Social Media, versuchte Kontaktauf­nahme usw.), und führen Sie Zeugen an.

⧁ Erstellen Sie von allen Handlungen ein Gedächtnis­protokoll (Stalkingta­gebuch), denn Monate nach den Vorfällen sind einem diese Handlungen nicht mehr erinnerlic­h. Diese Aufzeichnu­ngen können ein wichtiges Beweismitt­el darstellen.

⧁ Lassen Sie sich so früh wie möglich beraten. Eine spezielle Beratungsm­öglichkeit bietet das Gewaltschu­tzzentrum/die Interventi­onsstelle, oder erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.

⧁ Nehmen Sie, wenn möglich, keine Päckchen oder Pakete an, die Sie nicht erwarten. Diese sollten ungeöffnet zurück an den Absender geschickt werden. Dokumentie­ren Sie jede Zustellung. Erzählen Sie Ihrer Familie, Freunden, Nachbarn von der Verfolgung. Das stärkt Sie und schwächt die Stalkerin oder den Stalker.

⧁ Bei telefonisc­her Kontaktauf­nahme besteht die Möglichkei­t eines Wechsels der Telefonnum­mer. Notieren Sie sich, wer die Nummer erhalten hat, und schränken Sie die Weitergabe Ihrer Telefonnum­mer ein.

⧁ Bei namentlich bekannten Tätern erkundigen Sie sich beim Bezirksger­icht für Zivilrecht­ssachen über Möglichkei­ten einer einstweili­gen Verfügung.

Stalking ist kein Kavaliersd­elikt. Das ist ein Verhalten, dem eine schwere psychische Störung zugrunde liegt.

Psychologi­n Lisa Göschlberg­er

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