Freundschaftliches Prost auf das Engagement für Europa
Berlin. Macron auf Staatsbesuch in Deutschland: Im Zentrum stehen auch gemeinsame Rüstungsprojekte
Das Problem heute ist, dass wir uns in unseren Demokratien an die Demokratie gewöhnt haben und dass wir vergessen haben, dass es ein Kampf ist.
Emmanuel Macron
Beim offiziellen Staatsbankett auf Schloss Bellevue in Berlin stießen Deutschlands Präsident Frank-Walter Steinmeier und sein französischer Amtskollege Emmanuel Macron sichtlich gut gelaunt auf die deutschfranzösische Freundschaft als einen der wichtigsten Motoren für das Engagement in der Europäischen Union an. Ihre Gäste taten es ihnen gleich – unter ihnen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und seine langjährige Vorgängerin Angela Merkel (CDU), die eine Freundschaft mit Macron verbindet.
Angesichts der Tatsache, dass es sich um den ersten Staatsbesuch eines französischen Präsidenten in Deutschland seit 24 Jahren handelt (protokollarisch darunter stehende Arbeitsbesuche gab es regelmäßig) meinte Macron, es sei „etwas seltsam“, dass die gute und so wichtige Freundschaft zwischen den beiden Ländern nicht häufiger gewürdigt werde. Zuletzt war Jacques Chirac im Jahr 2000 auf Staatsbesuch in Berlin gewesen.
Macron betonte, dass die Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern „unabdingbar und wichtig“sei. Er widersprach dem Eindruck, der deutsch-französische Motor sei ins Stottern geraten: „Das stimmt nicht. Das ist falsch.“
Die Verbindung beider Länder sei gegen alles gefeit, so Macron, „außer gegen Gewohnheit und Gleichgültigkeit, die manchmal heimtückischer sind als Feindseligkeit“.
Steinmeier erklärte, dass Frieden in Europa nicht mehr selbstverständlich sei: „Gemeinsam müssen wir wieder lernen, uns besser gegen Aggressoren zur Wehr zu setzen.“Und so waren gemeinsame Rüstungsprojekte denn auch wichtiges Thema: Paris und Berlin wollen zusammen Panzer und Kampfjets entwickeln.