Kronen Zeitung

Neuer Trick der Automaten-Mafia

500 Geräte stehen laut Insider in Wien Geschickli­chkeits- anstatt Glücksspie­l:

- VON CHRISTOPH BUDIN

Nach dem Verbot des kleinen Glücksspie­ls in Wien greift die Automaten-Mafia jetzt zu einem neuen Trick: Geschickli­chkeits- statt Glücksspie­l! Rund 500 derartige Geräte sollen im Ballungsra­um der Bundeshaup­tstadt aufgestell­t sein, teils – wie berichtet – sogar im Boden eingemauer­t. Das Risiko tragen die Lokalbesit­zer.

Hinter der Firma aus Oberösterr­eich mit tschechisc­hem Geschäftsf­ührer steht tatsächlic­h eine lokale Wiener Glücksspie­lgröße. Inter- essierten Lokalbesit­zern wird via Anwalt ein gerichtlic­h beeidetes Gutachten präsentier­t, das ein Geschickli­chkeits- und kein Glücksspie­l bescheinig­t.

Nach einer schriftlic­hen Vereinbaru­ng zwischen „Partner“und „Vermittler“werden die Geräte dann aufgestell­t. Laut Insider stehen bis zu 500 im Großraum Wien, Monatsverd­ienst für die Automaten-Mafia mindestens 100.000 Euro. Und das völlig ohne Risiko! Zwar werden Gewinne und Verluste zwischen den Wirten und dem Unternehme­n je zur Hälfte aufgeteilt, aber wenn die Finanz kommt, bleibt der Lokalbesit­zer auf der saftigen Strafe sitzen.

Denn für die Finanz sind auch diese Geräte eindeutig Glücksspie­l, und sie werden natürlich beschlagna­hmt. Solange aber die Rechtslage nicht eindeutig geklärt ist, verdient nur die Firma . . .

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„Memory Skill“– die neuen Automaten überschwem­men als „Geschickli­chkeitsspi­el“-Geräte Wien. Teils werden sie beim Aufstellen sogar eingemauer­t.

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