„Ein-Euro-Jobs“für Flüchtlinge diskutiert
In Deutschland fix, bei uns Ablehnung
Berlin/ Wien(m.s .).– In Deutschland hat die Regierung beschlossen, für Flüchtlinge in laufenden Asylverfahren sogenannte „Ein-Euro-Jobs“zu schaffen. So können sie sich zur Grundversorgung ein Taschengeld dazuverdienen, heißt es. In Österreich lehnen SPÖ und ÖVP das als „Lohndumping“ab.
Generell gibt es in Deutschland für Arbeitslose die Möglichkeit, im Sozialbereich Tätigkeiten auszuüben, die von öffentlichem Interesse sind und durch die keine regulären Arbeitsplätze verdrängt werden. Dazu gehören etwa Altenpflege oder die Betreuung von Parkanlagen. Man erhält dafür 1–2 Euro je Stunde zusätzlich zum Arbeitslosengeld. Jetzt will man um 300 Millionen Euro 100.000 neue „Ein-Euro-Jobs“speziell für Flüchtlinge schaffen. Es sei doch besser, wenn die Neuankömmlinge etwas zu tun haben, anstatt nur auf ihren Asylbescheid zu warten, lautet das Argument.
In Österreich will man von so einer Regelung nichts wissen. Sozialminister Stöger befürchtet, dass das zu „Lohndumping“führen würde, auch für die ÖVP wäre die Ausweitung des Arbeitsmarktzuganges in der jetzigen Situation „ein falsches Signal“. Außerdem dürfen Asylwerber ohnedies bereits jetzt nach drei Monaten in bestimmten Branchen arbeiten.