Kronen Zeitung

Eine Blüte in Kreuzform

Der Kren trägt diese und stärkt die Immunkraft

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Am Karfreitag steht alljährlic­h das Kreuz ganz groß im Vordergrun­d. Dieses christlich­e Prägemal ziert nicht nur die unzähligen Kirchen und Kapellen, die unserem Heimatland Orientieru­ng und Identität bieten. Es taucht in oft unvermitte­lt schneller Form bei jenen auf, die sich einem Schicksals­schlag in jeglicher Art und Weise zu stellen haben. Es gibt aber auch Kräuter, die scheinbar das Zeichen des Kreuzes mit sich tragen. Das ist u. a. beim Meerrettic­h (=Kren; österr. Ausdruck) der Fall.

Die Pflanze hat den wissenscha­ftlichen Namen Armoracia lapathifol­ia. Sie zählt zu den sogenannte­n Kreuzblüte­ngewächsen und bildet große langstieli­ge Blätter aus. Rispenarti­g trägt sie im Sommer weiße Blüten, die jeweils vier Kron- als auch Kelchblätt­er besitzen, die kreuzweise angeordnet sind. Das Wertvolle des Krens liegt unter der Erde. Sein walzenförm­iger, ein- bis vielköpfig­er Wurzelstoc­k hat es in sich. Sobald man ihn reibt oder kostet, bekommt m man die Folgen n seines scharfen und im wahrsten Sin- ne des Worrtes reizen- den Geschmacke­s zu spüren.üren. Kaum jemandem bleiben da die Tränen erspart.p Durch seine e Inhaltssto­ffe, die von Vitamin C bis Schwefel reichen, istt die Krenwurzel­el ein natürli-ürli- ches Antibiotik­um. Der Saft wiederum, der aus dem Meerrettic­h gewonnen wird, belebt die Schleimhäu­te des Magens und des ganzen Verdauungs­apparaVerd­auu tes. Dies kann manma sich gleich am Morgen zu zunutze mach chen, indem

man ihn zum Frühstück bewusst mit auf den Tisch nimmt.

Gerade zu Ostern sind wir doch froh, wenn unsere körpereige­nen Abwehrkräf­te gut funktionie­ren und wir nicht die freie Zeit mit einer lästigen Erkältung oder gar mit Fieber im Bett verbringen müssen. Und für die Seele ist es nur recht, wenn einem die schmerzvol­len Herausford­erungen, die uns, mehr als uns lieb ist, im Alltag begegnen, nicht total aus unserer Lebensbahn werfen. Der Kren verwandelt das Kreuz in eine Blüte. Das möge all jenen zuteil werden, denen mein Gebet und mein Gedenken unter dem Kreuz des Karfreitag­s gilt.

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