Stadt macht Flüchtlingspolitik auf Gehaltszetteln aller Beamten
65.000 Mitarbeiter bekamen unfreiwillig Integrations-Infos
Mit dem Verdienst kam die Botschaft: „Flüchtlinge, die in Wien Schutz suchen, sind eine große Herausforderung. Wien lebt Integration ab dem ersten Tag“, stand auf den Gehaltszetteln aller 65.000 Beamten. Während die FPÖ (einmal mehr) vor Wut schäumt, versteht man bei der Stadt (einmal mehr) die Aufregung gar nicht.
Was eine Information über die Deutschkurse für Flüchtlinge auf den Gehaltszetteln verloren hat, kann FPÖ-Vizebürgermeister Johann Gudenus nicht ganz nachvollziehen: „Reine SPÖParteipolitik auf den Gehaltszetteln. Die Bediensteten sind mündige Menschen und brauchen keine Gehirnwäsche durch die Stadtregierung.“
Im Büro von Integrationsstadträtin Sandra Frauenberger – die den Gehaltszettel auch mit einem Dankeschön versüßt hat: „Die gelungene Integration ist eine große Herausforderung. Das würde uns nicht gelingen ohne Ihr hohes Engagement“– ist man ob der Kritik überrascht. „Das ist eine allgemeine Infor- mation. Viermal im Jahr haben wir dazu die Gelegenheit“, heißt es aus dem Büro der Politikerin. „So werden etwa auch Weihnachtsgrüße oder Informationen zum demokratischen Wahlrecht auf diesen Weg übermittelt.“
Immerhin wissen dank der Aktion nun auch alle 65.000 Beamten der Stadt Wien, dass „die Sprache der Schlüssel zu gesellschaftlicher Teilhabe ist“.
Z Zu solch einer Information haben wir viermal im Jahr die Gelegenheit. Wir übermitteln auch Weihnachtsgrüße. Sprecherin von Stadträtin Frauenberger