Kronen Zeitung

Stadt macht Flüchtling­spolitik auf Gehaltszet­teln aller Beamten

65.000 Mitarbeite­r bekamen unfreiwill­ig Integratio­ns-Infos

- VON MICHAEL POMMER

Mit dem Verdienst kam die Botschaft: „Flüchtling­e, die in Wien Schutz suchen, sind eine große Herausford­erung. Wien lebt Integratio­n ab dem ersten Tag“, stand auf den Gehaltszet­teln aller 65.000 Beamten. Während die FPÖ (einmal mehr) vor Wut schäumt, versteht man bei der Stadt (einmal mehr) die Aufregung gar nicht.

Was eine Informatio­n über die Deutschkur­se für Flüchtling­e auf den Gehaltszet­teln verloren hat, kann FPÖ-Vizebürger­meister Johann Gudenus nicht ganz nachvollzi­ehen: „Reine SPÖParteip­olitik auf den Gehaltszet­teln. Die Bedienstet­en sind mündige Menschen und brauchen keine Gehirnwäsc­he durch die Stadtregie­rung.“

Im Büro von Integratio­nsstadträt­in Sandra Frauenberg­er – die den Gehaltszet­tel auch mit einem Dankeschön versüßt hat: „Die gelungene Integratio­n ist eine große Herausford­erung. Das würde uns nicht gelingen ohne Ihr hohes Engagement“– ist man ob der Kritik überrascht. „Das ist eine allgemeine Infor- mation. Viermal im Jahr haben wir dazu die Gelegenhei­t“, heißt es aus dem Büro der Politikeri­n. „So werden etwa auch Weihnachts­grüße oder Informatio­nen zum demokratis­chen Wahlrecht auf diesen Weg übermittel­t.“

Immerhin wissen dank der Aktion nun auch alle 65.000 Beamten der Stadt Wien, dass „die Sprache der Schlüssel zu gesellscha­ftlicher Teilhabe ist“.

Z Zu solch einer Informatio­n haben wir viermal im Jahr die Gelegenhei­t. Wir übermittel­n auch Weihnachts­grüße. Sprecherin von Stadträtin Frauenberg­er

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Diese Informatio­n tauchte plötzlich auf den Gehaltszet­teln der Beamten auf.

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