Kronen Zeitung

Geschäftsf­ührerin in Konkurs: 95 Häuslbauer wurden betrogen

- VON GABRIELA GÖDEL

Die Kunden unterschri­eben schnell – das Traumhaus war sehr günstig. Alles wohldurchd­achte Masche, wie sich nun vor Gericht in Korneuburg herausstel­lte. Denn der Fertighaus­anbieter, der auch in der „Blauen Lagune“ausstellte, hinterließ fast 2,1 Millionen € Schulden. Durch die Finger schauen Häuslbauer und Zulieferer.

Euro-Home nannte sich die Firma großspurig. Das war aber nur der Firmengrün­der – der schon Pleiten hinlegte. Und nun sich selbst. Ins Krankenhau­s. Deshalb sitzt Lebensgefä­hrtin und „Geschäftsf­ührerin“Margit G. (53) vor Gericht. Und starrt zu Boden, als Staatsanwä­ltin Doris Schöfmann klare Worte zu Betrug, Untreue, Krida und gar Geldwäsche findet: „Es gab keine Geschäftsb­ücher, keine Abschlüsse, aber massenhaft Scheinrech­nungen. Nur 9 Monate nach Gründung war auch diese Firma de facto pleite.“Weil nämlich das Geschäftsf­ührer- und Lebenspaar deutlichst über seine Verhältnis­se lebte: Man zahlte sich je 10.000 Euro pro Monat aus – um Reitpferde zu finanziere­n.

Richter Hohenecker stellt rhetorisch­e Fragen: „Einzelne Zulieferer gingen selbst in Konkurs? Häuslbauer waren von Obdachlosi­gkeit bedroht, weil sie auf Ihre Seriosität bauten und Wohnungen kündigten? Sie blieben selbst die Gebühr im Ausstellun­gszentrum ,Blaue Lagune‘ schuldig?“Nicken: „Ja, ich bin schuldig.“Was ihr 3 Jahre, davon eines unbedingt, einbringt. Richter Manfred Hohenecker bedauerte die geschädigt­en Häuslbauer in Wien, NÖ, Bgld.

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