Heizkosten fest im Griff
Was kaum jemand bedenkt: Gerade in den Übergangszeiten mit wärmeren Tagen, aber deutlich kühleren Nächten, kann das Heizen teuer kommen.
Ein recht milder Winter und jetzt endlich wieder wärmere Temperaturen sollten doch für eine erfreuliche Heizkostenabrechnung sorgen. Im Prinzip ja, vorausgesetzt man verspielt den „Milden-Winter-Bonus“nicht durch falsches Heizen im Frühling. Denn einschlägige Untersuchungen belegen deutlich, dass das Heizen in den Übergangszeiten „Frühling“und „Herbst“oft ganz unnötig teuer kommt: Es wird zu viel und vor allem auch falsch geheizt. Dabei liegen die größten Energieeinsparungspotenziale im bewusst-überlegten Umgang mit Heizsystem und Temperaturen. Die „Heiztücke“im Frühling: Jetzt die richtige Heiztemperatur zu finden, ist im Alltag gar nicht so einfach!
Auf der Suche nach der richtigen Temperatur
Eben noch sonnige 15 oder 16 Grad, dann wieder ein Sturz auf unfreundliche sechs oder sieben Grad. . . Fällt hier schon das Wählen der richtigen Garderobe schwer, wie dann die Heiztemperatur klug und sparsam wählen? Ganz allgemein lautet die Experten-Faustregel, dass – gute bauliche Substanz vorausgesetzt – bei Außentemperaturen um die 15 Grad über einige Tage hindurch die Heizung abgeschaltet werden kann. Das Motto dabei: Lieber etwas kühlere als überhitzte Räume! Tipp: Energiesparender ist es, im ersten Schritt die Heizung nicht völlig abzuschalten, sondern auf kleinste Stufe zu stellen. Sollte die Heizung doch wieder benötigt werden, wird weniger Energie zum Erwärmen benötigt.
Frühlings-Heizfallen
Raus mit dem Winterstaub und endlich wieder viel frische Luft in die Räume holen! An den ersten wärmeren Tagen werden daher Fenster und Terrassentüren so lange als nur irgendmöglich aufgemacht oder zumindest gekippt. Und genau das kann in den ersten wärmeren Mo- naten ziemlich teurer kommen. Denn in vielen Haushalten läuft gleichzeitig auch noch die Heizung. Bewusst und sparsam lüften ist daher auch im Frühling angesagt. Tipp: Bei langen Lüftungszeiten am besten die Heizung auf die unterste Stufe stellen! Eine beliebte Heizungsvariante in der Übergangszeit ist das sog. „Überschlagenlassen“einzelner Räume, also das „Mitheizen“– z.B. vom Wohnzimmer aus soll das Schlafzimmer oberflächlich erwärmt werden. Aber Achtung: Das geht nicht nur ins Geld, sondern kann zusätzlich auch die gefürchtete Schimmelbildung begünstigen. Um einen zweiten Raum mitzubeheizen, muss die Heizung wesentlich mehr leisten, da die warme Luft ja kontinuierlich in den nicht beheizten, kalten Raum entweicht. Warme Luft ist aber auch gleichzeitig feuchte Luft. Tritt diese in die kalten Räume ein, schlägt sie sich sofort auf die ausgekühlten Wände oder Möbel nieder. Beste Bedingungen für die Entstehung von Schimmel!
Daher sollte jeder Raum stets einzeln, wenn auch auf niederer Stufe, geheizt werden. Eine weitere Kostenfalle liegt darin, die Heizung zwar abzustellen, aber kühlere Räume mit Strom-Radiatoren aufzuheizen. Ein vermeintliches Sparen, das teuer kommt. Denn die übliche Heizung auf unterer Stufe kommt in den meisten Fällen kostengünstiger als diese Übergangs-Heizlösungen. Eine Ausnahme stellt hier allerdings das Heizen mit Holz dar: Mit modernen Holzöfen kann kostengünstig und umweltfreundlich für warme Räume an kalten Frühlingsabenden gesorgt werden. Extra-Tipp: Vor allem bei älteren Heizungen ist die Vorlauftemperatur oft viel zu hoch eingestellt. Im Frühling reichen auch geringere Vorlauftemperaturen.