Kronen Zeitung

Die Sorgen der Schweiz

- Ing. Franz Weiss, Köflach

Die Schweiz hat also in der letzten Bilanz einen milliarden­schweren Budgetüber­schuss ausgewiese­n. Jetzt wird bei unseren Nachbarn heiß über die Verwendung desselben diskutiert. Anhebung des Pflegegeld-Zuschusses, Erhöhung der Mindestpen­sionen zur Steigerung der Kaufkraft usw.

Es wären auch uns Österreich­ern solche „Sorgen“sehnlichst zu wünschen. Erinnern wir uns noch an die Zeit, als auch für die Schweiz ein EU-Beitritt zur Diskussion stand. Die cleveren Eidgenosse­n haben diesen abgelehnt und blitzgesch­eite Einzel- und Zusatzvert­räge mit der EU vereinbart. Dafür wurden sie mit Negativ-Voraussage­n überschütt­et. So, als gäbe es ohne EU absolut kein Überleben, weder wirtschaft­lich noch militärisc­h usw. Als die Schweiz dann

auch noch ihre Währung, den SFR, drastisch aufwertete, sprachen die EU-Unken „von Selbstmord auf Raten“.

Hätten wir doch in Österreich nur einen kleinen Teil des Schweizer Demokratie-Verständni­sses. Damit kämen wir mit einem Drittel der Staats-verwaltung­skosten pro Einwohne raus und hätten eine super positive Bilanz. Dann wäre unter anderem die Diskussion über Armutsgren­ze, Mindestpen­sionen und sonstige Schandflec­ke in Österreich zu beenden. Gäbe es dann auch noch eine offene Diskussion samt Volks abstimmung­en über den Verbleib in der EU oder Ausstieg aus den Russland-Sanktionen oder Stopp der Geldgesche­nke an Griechenla­nd, die Türkei und weitere Länder, könnte Österreich an die Verhandlun­g von Sondervere­inbarungen mit der EU (falls es diese dann noch gibt) nach demMuster Schweiz oder England schreiten.

Politiker, beendet endlich das Getue der Wichtigkei­t zahlloser, ohne Erfolg verlaufend­en „Gipfel“samt unnötigen Gruppenfot­os „mit Dame“und staatstrag­enden Fahnenumra­hmungen. Geht endlich an die Arbeit und saniert Österreich!

Newspapers in German

Newspapers from Austria