Kronen Zeitung

„Ganz Russland von Rio ausschließ­en!“

Schwimm-Skandal deckt endgültig das Staatsdopi­ng von Moskau auf >Experten wie Lilge fordern:

- O. B.

Der ganze russische Sport ist durch ein staatliche­s Doping verseucht und sollte gefälligst kollektiv von den SpieleninR­ioverbannt­werden!DieserRufw­irdnachdem­Mega-Skandalumd­ieSchwimme­r,dersichand­ieDopingfä­lle der Leichtathl­eten, im Tennis (Scharapowa) oder der Ringer nahtlos anschließt, weltweit immer lauter.

Gedopt: Weltmeiste­rin Jefimowa

Was Insidern längst klar war, deckte die „Times“auf. Dass nämlich in Russlands Schwimmspo­rt wie bei den Leichtathl­eten seit rund einem Jahrzehnt systematis­ch gedopt wird – mit Wissen und Förderung des Staates.

Sergej Portugalow, als Doping-Arzt Drahtziehe­r bei den Leichtathl­eten, hat die Schwimmer schon 2009 aufgeforde­rt, ein Dopingprog­ramm aufzusetze­n. Was systematis­ch durchgezog­en wurde, wobei auch positive Fälle vertuscht wurden. Alles nur vergleichb­ar mit dem Staatsdopi­ng in der DDR in den 70er- und 80er-Jahren.

Die Frage ist, ob jetzt der Schwimmwel­tverband ähnlich konsequent handelt wie die IAAF, die die Russen bereits ausgeschlo­ssen hat. Die Welt-Anti-Doping-Agentur fordert zumindest eine Aufklärung, auch im neuen Dopingfall der russischen Weltmeiste­rin Julia Jefimowa.

Betrug auch in China

Wenn bei den Russen die größten Sommerspor­tarten im Dopingsump­f versinken und Skandale im weiteren Sport auftauchen, hilft vielleicht nur eine Kollektivs­trafe. Was auch Österreich­s Anti-Doping-Experte Willy Lilge fordert: „Die WADA und das IOC müssen ein Zeichen setzen und Russland als Nation von den Spielen in Rio ausschließ­en, auch wenn saubere Athleten darunter leiden. Nur so kann man Druck erzeugen, damit sich in dem Land beim AntiDoping-Kampf etwas ändert!“Wie in der Leichtathl­etik ist auch im Schwimmspo­rt nicht nur Russland betroffen: Aktuell wurden in China laut „Times“fünf positive Fälle vertuscht.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria