Weitermachen

Zuerst der Terror, dann die schlimmen Nachrichten vom Tod der Fußball-Legende Johann Cruyff und eines Kollegen: Nick Neururer, ehemaliger Leiter der Tiroler „Krone“-Sportredaktion, ist für immer eingeschlafen. Ein Keulenschlag aus dem Nichts, ein Anschlag auf das Leben, das noch viele Jahre hätte dauern können.

Es ist eine schwarze Karwoche für den Sport mit Angst, Trauer, Verzweiflung und der ewigen Frage nach dem Warum. Die Religiösen unter uns finden Trost im Glauben an die Auferstehung. Aber eine restlos befriedigende Antwort, warum es so viel Leid gibt, hat wohl noch niemand gefunden.

Nur die richtige Reaktion – und die heißt: Weitermachen! Da kann der Sport ein wahrer Lehrmeister sein: Denn in keinem anderen Bereich durchlebt man in kurzer Zeit derart viele Höhen und Tiefen, oft sprechen wir sogar von Triumphen und Tragödien, weil wir es einfach so empfinden, wenn man gewinnt oder verliert. Athleten und ihre Fans fühlen sich wie im siebenten Himmel und stürzen Tage später in die Hölle ab. Aber es muss immer irgendwie weitergehen.

Natürlich sind das martialische Worte, aber wer etwa den Fußball liebt, mit seiner Mannschaft mitfiebert, wird ähnlich fühlen. Ganz zu schweigen von den Spielern selbst, die diese emotionalen Wechselbäder ertragen müssen.

Der Sport ist keine Ersatz-Religion – aber mit der notwendigen Distanz wahrgenommen und im Wissen der echten Relationen kann er uns auf die wirklich wichtigen Momente im Leben vorbereiten.