Das Camp der guten Hoffnung
Wer das Training der arbeitslosen FußballProfis im VIVA-Sportzentrum im burgenländischen Steinbrunn beobachtet, sieht Kicker, die jonglieren, während sie sich einen Fußball zuspielen – und dabei eine Rechenaufgabe im Kopf lösen . . .
Auch im täglichen Leben müssen Fußballer oft viele Dinge koordinieren. Sport, Familie, vielleicht noch eine Ausbildung. Bei diesem Camp, das von der Vereinigung der Fußballer gemeinsam mit dem Verein KADA durchgeführt wird, geht es genau um diesen Balanceakt. „Wir wollen ein gutes Training mit den Burschen machen, damit sie fit sind, wenn sie ein Angebot bekommen“, erklärt Herbert Gager, der diesjährige Cheftrainer des Camps: „Wenn wir jeden Tag einen Spieler weniger haben, weil er von einem Klub einen Vertrag bekommen hat, habe ich auch nichts dagegen.“G emeinsam mit Masaki Morass und Michael Gspurning kümmert sich der ehemalige Austria- und St.-Pölten-Coach um den sportlichen Teil.
Besonderen Wert legt man aber auch auf die Dualität: „Es geht darum, ein erfüllteres Leben zu haben“, skizziert Hans-Peter Muckenschnabel vom Verein KADA. In Einzelgesprächen mit den Spielern versucht man herauszufinden, welche Werte ihnen wichtig sind, und wie die Zukunft aussehen kann. Egal, ob mit oder ohne Profivertrag. N atürlich hoffen die Spieler, wie etwa Christian Thonhofer oder Somen Tchoyi, darauf, bald wieder einen Job zu bekommen. Coach Gager würde sich auch Besuche von Scouts und Vereinstrainern durchaus wünschen: „Unsere Trainings sind alle öffentlich . . .“
Im burgenländischen Steinbrunn trainieren arbeitslose Fußballer. Nicht nur auf dem Platz bereiten sie sich dabei auf ihre Zukunft vor...