Lina
Wien um 1902: Die Avantgarde zukunftsweisender Künstler und Literaten hofiert die 19- jährige Schauspielschülerin Carolina Obertimpfler. Über Peter Altenberg lernt sie den Architekten Loos ( Johannes Schüchner) kennen und wird seine Frau. Bald schon wird ihr das Ehekorsett zu eng. Eine Amour fou mit einem Jüngling, Sohn der Frauenrechtlerin Marie Lang, endet in einer Tragödie . . .
Das filmisch stimmige Porträt einer Frau, die sich dem „ Beschliff“durch den Ehe- mann widersetzte, nicht um ihrer Schönheit willen angenommen sein wollte als eine von Männern funktionalisierte Muse, sondern dem Ruf der Freiheit einer inneren und äußeren folgte. Sarah Born gibt dieser Frau zwischen Verunsicherung und trotzigem Aufbegehren Kontur, erträgt Entfremdung und Unverständnis und entzieht sich peu à peu virilem Sendungsbewusstsein. Ein musikalisch exquisit unterlegtes Historientableau unter der sensiblen Regie von Walter Wehmeyer, das auch mit Original-Loos- Ambiente zu fesseln weiß. Fin-de- siècle- Feministin: Sarah Born als junge Lina Loos.