Die Faszination des Bösen
Luca Pisaronis ungewöhnliches Konzert mit Schwiegervater Thomas Hampson
Tenöre können es sich leicht machen - und bei Konzertabenden die üblichen „ Hits“der Operngeschichte schmettern. Doch wenn Luca Pisaroni gemeinsam mit seinem Schwiegervater Thomas Hampson zum Konzertabend bittet, dann heißt es „ No Tenors Allowed - kein Zutritt für Tenöre“. „ Das bedeutet natürlich nicht, dass wir unsere Kollegen nicht mögen“, betont der Italiener, der seit mehr als 10 Jahren in Wien lebt. „ Aber wir wollten etwas anderes machen. Durch unsere tieferen Stimmlagen ergibt sich ein ungewöhnliches Programm.“
Dass er als Bassbariton eher selten in die Rolle des Liebhabers schlüpfen kann, stört den 41- jährigen nicht. „ Ich habe eine Stimme, die mir erlaubt, Götter, Könige und Dämonen zu singen. Das ist doch perfekt“, lacht er. „ Bis auf wenige Ausnahmen sind tiefe Stimmen immer der Charakter, der für Unruhe und Chaos sorgt. Mir sind diese Rollen lieber, sie sind viel komplexer. Mich faszinie- ren bösen Figuren - denn sie sind ja nicht nur böse. Aus einem normalen Menschen kann ein Monster werden - wie und warum das passiert, ist eine Herausforderung zu spielen.“
„ Bösewichte“werden garantiert einige vorkommen im Programm von Hampson und Pisaroni - aber durchaus auch leichtfüßigere Hits. Denn ihr Repertoire an diesem Abend reicht von Rossini bis Cole Porter. „ Es ist auf jeden Fall ein unterhaltsames Programm - auch für Menschen, die vielleicht nicht so oft in die Oper gehen.“
Seine zwei größten Fans hat Pisaroni übrigens immer backstage mit dabei - die Hunde „ Lenny“und „ Tristan“. Sie begleiten ihn auch auf seinen Reisen. „ Ich liebe es, sie um mich zu haben. Deswegen fliege ich oft nicht, sondern fahre viel mit dem Auto, aber für die Hunde mache ich das gerne.“
„ No Tenors Allowed“am 3. 4. im Wr. Konzerthaus: www. greatvoices. at