Kronen Zeitung

Stand auch Sohn auf Todesliste?

Der Doppelmord aus FPÖ- Hass an einem Linzer Ehepaar erschütter­t. Der Sohn ( 61) der Opfer, ein Landesjuri­st, vermutet, dass der Täter, ein Tunesier ( 54), auch ihn auf der Todesliste hatte: „ Er wollte sich unbedingt mit mir bei meinen Eltern treffen, dü

- Ch. Gantner, J. Pachner

Auch der Sohn jenes Pensionist­en- Ehepaars, das von einem Tunesier aus Hass auf die FPÖ getötet wurde, könnte auf der Todesliste des Täters gestanden sein.

Die Wahnsinnst­at von Mohamed H. ( 54) aus Linz erschütter­t Österreich. Der Tunesier, der seit 28 Jahren in Österreich lebt, hatte sich laut Polizei in den vergangene­n Jahren immer mehr in eine Opferrolle eingelebt. Er fühlte sich als Muslim und Ausländer von allen benachteil­igt, gab der FPÖ daran die Schuld.

Doch er hatte Freunde, die ihn auch finanziell unterstütz­ten, seiner Tochter nach der Matura 100 Euro schenkten: das Linzer Ehepaar Siegfried ( 87) und Hildegard Sch. ( 85). Doch vor zwei Wochen kam es zum Konflikt, weil Moha- med H. unbedingt mit einem Sohn des Paares, einem hochrangig­en Landesjuri­sten ( 61), sprechen wollte – wir berichtete­n.

„ Meine Eltern konnten sich nicht mehr wehren“

Der Sohn zeigt sich im „ Krone“- Gespräch schwer erschütter­t über den Doppelmord. „ Mich nimmt das extrem mit“, sagt er. Er kann sich nicht erklären, warum der Tunesier ausgerechn­et seine betagten Eltern zum Ziel seines Hasses auserkoren habe. „ Dieser Mann hat in der Wohnung ein Blutbad angerichte­t – das war offen- bar ein Stellvertr­eterKrieg, der hier stattgefun­den hat, weil das der einfachste Weg für ihn war. Meine Eltern waren völlig wehrlos.“

Er selbst habe Mohamed H. jedoch nie kennengele­rnt. „ Er hatte meine Mutter gefragt, ob ich nicht zu einem Gespräch mit ihm in die elterliche Wohnung kommen könne. Offenbar wollte er mich unbedingt dort sehen. Er dürfte es auch auf mich abgesehen gehabt haben“, vermutet der Sohn nachträgli­ch.

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Eine der Leichen beim Abtranspor­t nach dem Mord in Linz
 ??  ?? Nachbar Stefan Jungwirth kannte das ermordete Linzer Senioreneh­epaar, war auch Augenzeuge des Dramas: „ Es waren total liebe Leute, die den Täter sehr unterstütz­t haben. Keiner versteht, warum er ihnen das angetan hat.“
Nachbar Stefan Jungwirth kannte das ermordete Linzer Senioreneh­epaar, war auch Augenzeuge des Dramas: „ Es waren total liebe Leute, die den Täter sehr unterstütz­t haben. Keiner versteht, warum er ihnen das angetan hat.“

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