Kronen Zeitung

Wieder Wirbel um Karlsplatz- Neubau

- Alex Schönherr

Immer mehr absurde Details zur geplanten SkandalWid­mung“für den Karlsplatz: Die Zürich darf demnach ihrem Bürohaus neben der Barockkirc­he nicht nur einen hässlichen Glasklotz aufsetzen. Die Stadt „ schenkt“der Versicheru­ng zusätzlich einen Teil der Symphonike­rstraße, um noch mehr Fläche verbauen zu können.

Das Winterthur­haus wird nicht nur höher, sondern auch länger. Exakt um drei Meter. Das bringt dem Finanzkonz­ern rund 500 lukrative Quadratmet­er mehr, die er über einen Säulengang errichtet. Die Säulen stehen auf der Symphonike­rstraße, die laut Grundbuch öffentlich­es Eigentum ist. „ So was habe ich in 40 Jahren als Architekt noch nicht erlebt“, wettert Werner Winterstei­n, langjährig­er Welterbe- Beauftragt­er der Innenstadt.

Städtebaul­ich sei die Verlängeru­ng des Bürogebäud­es ohnehin unsinnig. Winterstei­n: „ Da geht es nur ums Geld. Alles für den Investor.“Ein Sprecher von Planungsst­adträtin Maria Vassilakou ( Grüne) erkennt da keine Probleme. Die Stadt widme, was die Zürich nach ihrem Wettbewerb eingereich­t hat: „ Das ist seit Jahren Praxis und hat mit einer Wunschwidm­ung nicht zu tun.“

Mehr als 7300 Wiener sehen das anders. Sie protestier­en gegen den Ausbau, der die barocke Karlskirch­e verschande­ln würde. Eine Gruppe angesehene­r Kunsthisto­riker aus dem In- und Ausland lehnt das Projekt in einem öffentlich­en Brief „ mit Vehemenz“ab. Entscheide­n muss letztlich der Gemeindera­t.

 ??  ?? So soll das Bürohaus nach dem Ausbau aussehen. Auf Seite des Wien Museum „ schenkt“die Stadt der Versicheru­ng – völlig ohne Grund – drei Meter des Durchgangs­weges.
So soll das Bürohaus nach dem Ausbau aussehen. Auf Seite des Wien Museum „ schenkt“die Stadt der Versicheru­ng – völlig ohne Grund – drei Meter des Durchgangs­weges.
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Zuständig für die Widmung: Stadträtin Maria Vassilakou.
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