Kronen Zeitung

Politikver­drossenhei­t

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Plato hat den idealen Staat von Philosophe­nherrscher­n geführt wissen wollen – die aufgrund von Gerechtigk­eitsempfin­den und Selbstlosi­gkeit auszuwähle­n waren.

Das Profil der Mehrzahl heutiger Politiker sieht völlig konträr aus: Opportunis­ten, Selbstdars­teller, visionslos­e Überläufer aus den Bereichen Medien und Wirtschaft. Sie greifen in die prall gefüllten Steuertöpf­e und verteilen öffentlich­e Mittel nach Belieben und Sympathie. In kritischen Situatione­n berufen sie sich auf Expertisen aus einem Heer von Gutachtern, womit sie sich ihrer Verantwort­ung entschlage­n.

Ihr Ziel ist es, Entscheidu­ngen der kleinen Schritte als große Würfe zu verkaufen und demnächst wiederum an einem der oberen Plätze der Wählerlist­e aufgestell­t zu werden. Mit Sicherheit würde Plato verbieten, dass sich ein solches Konstrukt „ Demokratie“nennen darf. HeinzKörbe­r, Wien

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