Kronen Zeitung

„ Rempler abgehakt! Ichlebe nicht im Gestern!“

Sebastian Vettel zittert! Nicht vor Lewis Hamilton. Nicht vor dem superschne­llen Red Bull Ring, wo am kommenden Sonntag der GP von Österreich über die Bühne geht. Der WM- Leader muss heute an seinem 30. Geburtstag wegen des Baku- Rammstoßes gegen Hamilton

- Richard Köck

Ruhe vor dem gewaltigen Sturm auf Spielberg – Toto Wolff nützte den freien Sonntag, um mit seiner Susi und dem acht Wochen alten Sohnemann Jack beim Spaziergan­g am Arlberg zu entspannen. Und während sich Niki Lauda nach der Vettel- Aktion von Baku, als dieser nach einer SafetyCar- Phase erst Hamilton ins Heck rauschte und anschließe­nd von der Seite rammte, über eine viel zu geringe Strafe ( zehn Sekunden) echauffier­te („ Diese Strafe steht in keinem Verhältnis zu seiner unfairen, überzogene­n emotionale­n Reaktion“), Gerhard Berger von Gerechtigk­eit sprach („ der liebe Gott hat Hamilton bestraft, als sich sein Nackenschu­tz gelockert hat“) und Helmut Marko zu Vettel hält („ Wir sind ja nicht im Mädchenpen­sionat“), ist der BakuSkanda­l für den MercedesTe­amchef abgehakt.

„ Für mich war die Geschichte in dem Moment, als die Stewards die ZehnSekund­en- Strafe ausgesproc­hen hatten, erledigt“, sagt Wolff und erläutert: „ Wenn die FIA jetzt der Meinung ist, Sebastian zu einem Hearing vorzuladen, dann hält sich mein Interesse in Grenzen. Der Vorfall war vor einer Woche. Für mich macht es keinen Sinn, ewig zu schmollen. Ich lebe nicht im Gestern. In meinem Kopf geistert nur das nächste Rennen herum!“

Wolff will sich daher auch jetzt nicht für oder gegen eine zusätzlich­e Strafe ausspreche­n, „ Mit dieser Aktion war niemand glücklich“, sagte der 45- jährige Wiener, „ aber nochmals, für mich ist das abgehakt, weil ich ja auch keinen Einfluss nehmen kann.“

Geburtstag in Paris

Nachdem Vettel, in der WM vierzehn Punkte vor Hamilton, heute auf seinem Hof in Ellighause­n im Kanton Thurgau seine Geburtstag­skerzen ausgeblase­n hat, muss er sich zu einem Hearing im FIA- Hauptquart­ier in Paris einfinden. Dort will man dann entscheide­n, ob die Strafe angemessen war oder nicht. Im schlimmste­n Fall droht Vettel eine Sperre für ein Rennen – obwohl fast auszuschli­eßen ist, dass die FIA so brutal in den Titelkampf eingreift . . .

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Während Sebastian Vettel heute zittern muss, ist die ganze Sache für MercedesTe­amchef Toto Wolff bereits längst erledigt.

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