Starker Rückgang bei der Kriminalität Weniger Anzeigen, bessere Aufklärung
Aktuelle Statistik bestätigt positiven Trend Aufklärungsrate steigt weiter 251.795 Anzeigen:
Etappenerfolg für die heimische Polizei! Wie aus der Kriminalstatistik hervorgeht, ging die Zahl der Anzeigen im ersten Halbjahr um 6,5% zurück, während die Aufklärungsrate steigt. Handlungsbedarf gibt es aber bei der Internet- Kriminalität.
Hickhack um das „ Sicherheitspaket“, Diskussionen um fehlendes Personal und Millionen Überstunden, die Beamten am Limit – Österreichs Polizei musste in den
vergangenen Wochen als Wahlkampf- Zankapfel herhalten. Die Antwort darauf gibt die Exekutive in Zahlen. Und die können sich durchaus sehen lassen, der positive Trend der vergangenen Jahre setzte sich weiter fort.
Vor allem bei den Eigentumsdelikten ( Einbrüche in Wohnungen und Häuser, Kfz- Diebstähle) steht unterm Strich ebenso ein sattes Minus wie bei den Gewaltdelikten. Der größte Rückgang bei den Anzeigen konnte in den ersten sechs Monaten des Jahres in Niederösterreich verbucht werden ( siehe Grafik unten).
Parallel dazu steigt die Aufklärungsrate weiter an und hat einen Rekordwert von 48,2 Prozent erreicht ( im 1. Halbjahr 2016 waren es noch 45,5 Prozent). 131.707 Verdächtige wurden ausgeforscht, 40,3 Prozent davon waren Fremde.
Internetkriminalität bleibt Sorgenkind
Im krassen Gegensatz zu einer insgesamt positiven Statistik steht die Entwicklung der Cyber- Kriminalität. Hier gab es einen Anstieg um fast ein Viertel, bei den Wirtschaftsdelikten ein Plus von 3,3 Prozent.
Der scheidende Generaldirektor für öffentliche Si- cherheit, Konrad Kogler – er wechselt, wie berichtet, nach Niederösterreich –, sieht akuten Handlungsbedarf: „ Hier braucht es Rückendeckung und Instrumente, um die Sicherheit nicht ernsthaft zu gefährden. Andere Staaten sind hier in vielen Bereichen weit voraus.“
Damit spricht der künftige NÖ- Polizeipräsident indirekt das umstrittene „ Sicherheitspaket“an, das den Behörden das Mitlesen von WhatsApp und Co. erlaubt.
Die Zahlen verdeutlichen, dass die Arbeit der Polizei Wirkung zeigt. Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir Entwicklungen bei Internetkriminalität, Schlepperei und Terrorismus nicht verschlafen dürfen.
Generaldirektor für öffentliche Sicherheit, Konrad Koglerr