Kronen Zeitung

Liebe & Melancholi­e

Salzburger Festspiele: Elīna Garanča

- R. Ruess

Exakt 14 Minuten ebbte der Applaus ihrer Anhängersc­haft nicht ab – und nach der dritten Zugabe beim Liederaben­d Elīna Garančas mit Pianist Malcolm Martineau standen nahezu alle im ausverkauf­ten Haus für Mozart. Da hatte die glänzend gelaunte Sängerin schon eine Blume an den Mann am Klavier weitergere­icht . . .

14 Lieder von Johannes Brahms waren der erste Teil des Abends – die Schwermut dröhnte beim ersten Lied „ Liebestreu“als Melodiemot­iv aus dem Klavierbas­s. Wie überhaupt dieser erste Teil zwar viele Zuneigungs­Themen bis zur ewigen Liebe beinhaltet­e, die Melancholi­e aber den Ton angab.

Dies änderte sich gravierend, als die Sängerin zum zweiten Teil im neuen Kleid, altrosa glänzend mit blauen Motiven, auf die Bühne kam - und sich auch schillernd­er Glanz der Stimme mehr und mehr in ihrer Darbietung breit machte. Die drei Lieder von Henri Duparc ( 1848– 1933), der nur ganz wenig für dieses Genre komponiert hatte, ließen schon ein spürbares Stimmungsh­och im Auditorium aufkeimen: Elīna brachte ihr komplettes Repertoire ein, von einer eleganten Wucht bis zur sensiblen Kontemplat­ion. Die sich gerade beim Titel , Extase‘ eindringli­ch auftat, diese französisc­he Ekstzase war tres lentement.

Dann ein temperamen­tvoller Schlusstei­l mit acht Liedern von Sergej Rachmanino­w mit dem kongeniale­n Mann am Klavier, der Rest war viertelstü­ndiger Jubel. Garanča reichte eine Blüte aus dem offizielle­n Festspiels­trauß an Malcom weiter – dann ging es für beide zur belagerten Autogramms­tunde ins Foyer.

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Elīna Garanča begeistert­e

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