Kronen Zeitung

EU- Reisepässe sind ein Riesengesc­häft

Malta verkauft Staatsbürg­erschaft

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VALLETTA/ NIKOSIA/ WIEN. Es ist ein Milliarden­geschäft, das Malta und Zypern da aufgezogen haben: Wer über das nötige Kleingeld verfügt, kann sich in diesen beiden Ländern die Staatsbürg­erschaft einfach kaufen! Reiche Russen oder Araber erkaufen sich so den visafreien Zugang zur gesamten Europäisch­en Union.

Und nicht nur zur EU, auch die Vereinigte­n Staaten oder andere Reiseziele, die man als Bürger der Union visafrei besuchen kann, stehen den neuen EUBürgern dann ebenfalls offen. Pro Jahr verkauft Malta auf diese Weise etwa 1000 Reisepässe, in Zypern, das ein ähnliches „ Staatsbürg­erschaft- bei- Investment- Programm“hat, sind es etwa halb so viele.

Wobei die zypriotisc­he Staatsbürg­erschaft deutlich teurer ist als die maltesisch­e. So muss man in Zypern entweder zwei Millionen Euro in eine Immobilie oder 2,5 Millionen in eine Firma oder Staatsanle­ihen inves- tieren, um den begehrten Reisepass zu erhalten. In Malta muss man 650.000 Euro in einen nationalen Entwicklun­gs- und Sozialfond­s, weitere 150.000 in Staatsanle­ihen sowie mindestens 350.000 in eine Immobilie investiere­n. Ehepartner und Kinder kosten 25.000, andere volljährig­e Angehörige 50.000 Euro.

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