UNO: Alle Augen richten sich auf Präsident Donald Trump
AUS DEM UNO- HAUPTQUARTIER BERICHTET KURT SEINITZ
NEW YORK. Die Welt hat sich zur jährlichen UNO- Generalversammlung eingefunden, und alle Augen sind auf US- Präsident Trump gerichtet, wenn er morgen, Dienstag, als Gastgeber die Eröffnungsrede hält.
Donald Trump eilt die noch wache Erinnerung an seine Wahlkampfreden voraus, in denen er die UNO in Grund und Boden stampfte und drohte, ihr den Geldhahn zuzudrehen. Auch gilt Trump – „( White) America first!“– als Gegner internationaler Verpflichtungen der USA.
Die Ironie des Schicksals will es, dass zurzeit ausgerechnet nur diese UNO eine Plattform zu Lösungen der größten Probleme der Welt und der USA bieten kann: Nordkorea, Atomwaffenvertrag mit dem Iran, Klimaschutzabkommen.
Den Anti- Atomwaffenvertrag mit dem Iran würde der US- Präsident am liebsten platzen lassen, ohne allerdings die anderen fünf westlichen Unterzeichnerstaaten zu fragen, und Frankreichs Macron kommt ( erstmals) zur UNO, um in seiner Rolle als „ Hausherr“ das von Trump gekündigte Pariser Weltklimaschutzabkommen zu retten.
Pragmatische Militärs im Weißen Haus
Trump bekommt wie schon beim NATO- Gipfel oder der Europarede in Warschau von seinem Stab im Weißen Haus eine staatsmännische Rede aufgeschrieben. Nach der „ Säuberung“des Weißen Hauses von rechtsrechten Irrläufern haben dort pragmatische Militärs das Kommando übernommen.
US- Präsident las UNO die Leviten
Noch vor dem heutigen Start der Generalversammlung hatte Donald Trump – immer der Erste, immer an der Spitze – einen Vorsitzstuhl erklommen: den im ewigen Reformausschuss. Dort lobte er zwar das Wirken der UNO, hielt aber dem UNO- Apparat ein Sündenregister vor: Bürokratie, Misswirtschaft, Geldverschwendung. Trump: „ Die UNO muss ihr Verhalten ändern.“Er unterließ aber alte Drohungen, weil er möglichst viele Staaten zur Unterstützung seines Reformpapiers gewinnen will.