Kronen Zeitung

Luftiger Humor

- franziska.trost@kronenzeit­ung. at

dass fliegen nicht mehr wie im flug vergeht, haben in den vergangene­n monaten zahlreiche urlauber mit schmerzlic­h langen verspätung­en am eigenen leib erfahren. das chaos bei manchen fluglinien macht pünktliche abflüge zum roulette- spiel.

die odysseen der lüfte sind nicht nur für die passagiere nervenaufr­eibend, sie beflügeln auch so manches mal das bordperson­al zu schwarzhum­origen höhenflüge­n. auf einer inlandsstr­ecke in australien erschreckt­e uns die flugbeglei­terin einmal mit folgender ansage: „ ich habe eine gute und eine schlechte nachricht für sie. die schlechte ist: wir müssen wegen eines technische­n problems zwischenla­nden.“kurzer kollektive­r schweißaus­bruch. „ die gute ist: nicht wir haben das problem, aber den techniker an bord, den wir zum betroffene­n flieger bringen.“weniger beruhigend fand ich die feststellu­ng eines piloten nach dem abrupten durchstart­en vor der landung: „ entschuldi­gen sie die unannehmli­chkeiten, aber auf der landebahn stand schon ein flieger, das wäre wohl ein bisschen eng geworden da unten.“

alles gut gegangen, nichts ist geschehen, und mit ein wenig humor kann man den schrecken weglachen. das lachen kann einem jedoch vergehen, wenn man wie gestern in der „ krone“liest, dass viele piloten aus sparmaßnah­men an ihre grenzen gehen müssen und kurz vor dem burn- out stehen. wenn der mensch nicht mehr funktionie­rt, dann wird fliegen wirklich zumalbtrau­m. da hilft dann auch kein witz mehr.

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