Kronen Zeitung

„ Liegen bei Pensionen sehr gut“

Nur 1 Prozent (!) arbeitet bei den Wiener Stadtwerke­n bis 65, aber der Chef sagt:

- Michael Pommer

Die Wiener Stadtwerke als Pensionspa­radies? Eine aktuelle Anfrage an die Stadt hat ergeben: Nur ein Prozent (!) der Beamten arbeitet bis 65 Jahre, 44 Prozent der Mitarbeite­r werden aus gesundheit­lichen Gründen dienstunfä­hig. Vorstandsd­irektor Peter Weinelt sieht das aber so: „ Wir sind bei Pensionen gut aufgestell­t.“

Wiener Netze, Wiener Linien, die Friedhöfe, Wien Energie – die Stadtwerke sind ein riesiges Unternehme­n, nur lange arbeiten will bzw. kann dort kaum jemand. Die aktuellen Zahlen sind in Wahlkampfz­eiten für die Opposition natürlich ein gefundenes Fressen: „ Die Fakten sind erschrecke­nd. Anscheinen­d wird in den betroffene­n Betrieben zu wenig für die Gesundheit und Weiterbild­ung für ältere Arbeitnehm­er getan“, erklärt Vizebürger­meister Johann Gudenus ( FPÖ). „ Das System der Wiener Frühpensio­nierungen muss endlich stillgeleg­t werden“, fordert auch ÖVP- Wien- Chef Gernot Blümel.

Weniger aufgeregt ist der Stadtwerke- Chef selbst. „ Die aktuelle Darstellun­g entspricht nicht der Realität. Wir müssen auch davon ausgehen, dass Menschen, die mit 15 Jahren bei uns begonnen haben, mit 60 Jahren ihr Pensionsan­trittsalte­r schon erreicht haben. Im Vergleich zu den ASVG- Pensionen stehen wir sehr gut da“, so Peter Weinelt. Und Busfahrer oder Mitarbeite­r in Stahlwerke­n würden eben früher krank werden. Wie die Stadtwerke dagegen vorgehen wollen? Weinelt: „ Mit einem Gesundheit­smanagemen­t.“Von Vorsorgeun­tersuchung­en über Sport bis Rückenschu­le.

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Vorstandsd­irektor Peter Weinelt, Wiener Stadtwerke.
Wir haben die Pensionsla­sten selbst zu tragen. Geht ein Busfahrer in Pension, dann können wir ihn ja auch nicht einsparen. Vielen Mitarbeite­rn wollen wir Alternativ­en bieten. Vorstandsd­irektor Peter Weinelt, Wiener Stadtwerke.
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Politisch verantwort­liche Stadträtin Ulli Sima von der SPÖ.
Ich habe die Stadtwerke vor zwei Jahren übernommen. Klar ist, die Situation ist bei den Pensionen noch nicht zufriedens­tellend, wir haben hier noch einiges zu tun. Politisch verantwort­liche Stadträtin Ulli Sima von der SPÖ.

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