Kronen Zeitung

Erpresser schrieb vom eigenen Handy

Geldüberga­be vor der Wohnung geplant

- PG

Die Ausforschu­ng seines Mandanten sei einfach gewesen, betont der Verteidige­r. Die Droh-SMS sendete der Erpresser vom eigenen Handy, geplant hatte er eine „ gefinkelte“Geldüberga­be direkt vor seinem Wohnhaus. Doch dazu kam es nicht, die Polizei schlug vorher zu – und jetzt fand er einen gnädigen Richter.

Die russische Millionäri­n war nicht sehr beunruhigt, als sie Anfang Juli ein DrohSMS bekam. Sie weilte gerade am Wörthersee. Und die Drohungen, wo von „ kidnapping“und „ car bomb“die Rede war, bezogen sich auf ihren Edel- Wohnsitz in Wien-Döbling.

Wie sich herausstel­lte, war ein Möbelpacke­r mit Spielschul­den der Täter, der kürzlich eine neue Einrichtun­g ins Haus geschleppt hatte. „ Ich hab einen Actionfilm gesehen und kam auf die Idee“, sagte er vor Richter Stefan Erdei. Was dieser so nicht stehen lassen will: „ Sie haben aber mehrere SMS geschriebe­n, über zwei Tage hinweg.“In einem peripher an Englisch erinnernde­n Kauderwels­ch, so Verteidige­r Werner Tomanek. Der hebt auch die schlichte Vorgangswe­ise seines Mandanten hervor: „ Ihn zu fassen war kriminalis­tisch so schwierig, wie ein Reh beim Futtertrog zu erschießen.“

War es nicht ganz, sagt der Richter: Die Ortung erwies sich als schwierig. Als aber Ortung und geplanter Übergabeor­t der geforderte­n 50.000 Euro übereinsti­mmten, weil es das Wohnhaus des Erpressers war, war alles klar. Urteil: 24 Monate, davon acht unbedingt.

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Der Erpresser drohte auch, die Dunkelheit beim Wohnhaus des Opfers auszunutze­n. Kl. Foto: Anwalt W. Tomanek.

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