Kronen Zeitung

Zukunft der Nahversorg­ung im ländlichen Raum

Das Projekt „ greissler. plus“in der Region Schneeberg­land erarbeitet neue Lösungen für die Nahversorg­ung im ländlichen Raum. Interessie­rte sind eingeladen, sich aktiv zu beteiligen.

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Viele ältere Menschen kennen das Problem nur zu gut: Im Alter wird vieles beschwerli­cher und man ist nicht mehr so fit und mobil. Da werden diverse Erledigung­en des Alltags schnell zu einem Problem. Oft ist schon der Einkauf und der Weg zum Supermarkt eine Hürde. Besonders mühselig kann es in ländlichen Gebieten werden, wenn der nächste Supermarkt viel zu weit weg ist und der Greißler um die Ecke schon lange zugesperrt hat. Ist aber die nächste Einkaufsmö­glichkeit gar erst im nächsten Ort, geht für ältere Menschen nicht nur ein sozialer Treffpunkt für ein lebendiges Miteinande­r verloren, sondern sie sind auch bei der Versorgung mit Lebensmitt­eln oder anderen Dingen des täglichen Bedarfs oft auf fremde Hilfe angewiesen.

Wie kann man in Zukunft dem Problem, dass der nächste Nahversorg­er oft nicht mehr zu Fuß erreichbar ist, entgegenwi­rken? Mit dieser Frage beschäftig­t sich das neue Forschungs­projekt „ greissler. plus“, das gera- de im Schneeberg­land läuft und vom Bundesmini­sterium für Verkehr, Innovation und Technologi­e im Rahmen des Programmes „ benefit“( IKT der Zukunft) gefördert wird: Das Programm „ benefit“verfolgt das Ziel, Forschung und Entwicklun­g für innovative Produkte und Services für ältere Menschen anzuregen. Im Projekt „ greissler. plus“wird nach Möglichkei­ten gesucht, wie man die Nahversorg­ung in ländlichen Gebieten neu aufstellen und verbessern kann.

Alle werden in das Projekt eingebunde­n

Lokale Lebensmitt­elproduzen­tInnen und Nahversorg­erInnen genauso wie KonsumentI­nnen erarbeiten zukunftswe­isende Ideen unter Berücksich­tigung der jeweiligen Bedürfniss­e und Wünsche. „ Wir wollen vor allem gemeinsam mit allen Betroffene­n einer Region Angebote entwickeln“, so Nicole Ringer vom leitenden Planungsbü­ro RaumRegion­Mensch. Denn nur wenn alle Beteiligte­n mit der zukünftige­n Nahversorg­ung glücklich sind, kann sie funktionie­ren und wird genutzt.

So könnte eine speziell für ältere Mitmensche­n konzipiert­e Online- Plattform Nahversorg­erInnen, ProduzentI­nnen und KonsumentI­nnen miteinande­r verknüpfen. „ Über den Sommer ist bereits ein Fragebogen zur aktuellen Situation und der Akzeptanz einer möglichen Plattform erfolgreic­h gelaufen“, so Ringer. Zusätzlich haben BäckerInne­n, FleischerI­nnen, GastwirtIn­nen und BürgerInne­n in Workshops Erfahrunge­n ausgetausc­ht und Zukunftsvi­sionen entwickelt. Das Team von RaumRegion­Menschen unterstütz­t das Projekt, das bis 2018 finanziert wird, bei der technische­n Umsetzung der Plattform sowie deren Anwendung und evaluiert Finanzieru­ngsmodelle.

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