Nur noch 120 Tore bis zum Ski- Olymp
Der zweifach vergoldete superstar greift in der nacht auf donnerstag im slalom nach dem dritten sieg bei debatte um favoritenrolle wqren sich die österreicher fast in die haare gekommen
Gewinnt Hirscher auch den Slalom, wäre er innerhalb von nur neun Tagen in den Ski- Olymp geklettert! Dort sitzen Toni Sailer und JeanClaude Killy. Sie sind nämlich die bisher einzigen Alpin- Herren, die bei ein und denselben Winterspielen drei Goldene holten.
„ Wie ein Elfer im Derby“
„ Das nächste Endspiel“, weiß der Salzburger und macht einen Ausflug in die Welt des Fußballs: „ Wie ein Elfmeter in einem wichtigen Derby!“Von einer klaren Favoritenrolle will der 28Jährige nichts wissen: „ Eine gmahte Wiesn ist es immer erst dann, wenn der Rasenmäher drübergefahren ist. Dazwischen liegen 120 Tore und jede Menge Gegner!“ Vor allem der Norweger Henrik Kristoffersen. Aber auch Teamkollege Michael Matt und der Schweizer Daniel Yule. „ Und Marco Schwarz, er war in den Trainings der Schnellste“, sagt Hirscher. „ Blacky“Schwarz kontert: „ Die Spielchen von Marcel kenn ich schon.“
Und auch Manuel Feller mischte in der Debatte mit: „ Wir wissen ja, dass Marcel im Rennen immer noch mindestens 20 Prozent drauflegt.“
Die Ausgangslage für Hirscher ist wie in den Tagen vor dem Riesentorlauf. Die Trainings: nicht zufriedenstellend. Die Abstimmung auf die Schneeverhältnisse: schwierig. Noch dazu wurde das heutige Hangbefahren gestrichen.
„ Mike“legt Gold- Spur
Kurssetzer des ersten Durchgangs ist Marcels Coach Michael Pircher. Natürlich kein Nachteil. „ Ich setze nichts Außergewöhnliches. Keine Spezial- Kombinationen oder kniffligen Passagen“, meinte „ Mike“, der ergänzt: „ Ich werde aber versuchen, das Tempo schön hoch zu halten!“
DIE LAGE IST WIE VOR DEM RIESENTORLAUF. SCHWIERIGE TRAININGS, DIE UNGEWISSHEIT IST GROSS. ABER ICH WERDE NATÜRLICH ANBRENNEN! MARCEL HIRSCHER
Die Brüder
Vor dem Olympiaslalom 2014 lautete die „ Krone“Schlagzeile: „ HIRSCHER oder FLIRSCHER“. Tatsächlich gewann der FLIRSCHER Mario Matt vor HIRSCHER.
Es ist schon höchst kurios und bemerkenswert, dass man vier Jahre danach eigentlich wieder den gleichen Titel machen könnte. Zumal der Protagonist von damals, Mario nämlich, längst in SkiPension ist, sich statt um Siege zu kämpfen daheim um seine Araberzucht und um sein kultiges Après- SkiPub Krazy Kanguruh in St. Anton kümmert.
Aber für ihn ist sein um 14 Jahre jüngerer Bruder Michael „ eingesprungen“. . .
. . . der ihm fast zum Verwechseln ähnlich sieht.
. . . an dessen Stil man bei jedem Schwung sieht, wie oft er einst dem älteren Bruder zugesehen haben muss.
. . . und dem Mario, was kaum jemand weiß, in sei- nen Weltcup- Anfängen sogar seine Skischuhe borgte. Damit sich Michael damit schneller in der Weltrangliste nach vorne arbeiten kann.
Mittlerweile ist dieser ebenfalls in die absolute Slalom- Weltelite gefahren. Und in der Nacht auf Donnerstag einer der ganz großen Herausforderer von Hirscher. Genau wie vier Jahre zuvor sein Bruder Mario.
Allerdings mit einem gravierenden Unterschied. Nach zwei Goldenen ist der 28- Jährige heuer noch ungleich höherer Favorit als damals. Bei „ Tipp 3“etwa bekommt man für den Hirscher- Tipp nur das 1,4- Fache des Einsatzes, sollte man die Wette gewinnen. Eine für Skirennen rekordverdächtig niedrige Quote. Aber warum sollte Marcel nicht auch da Bestmarken aufstellen.
Wenn er das sonst am laufenden Band tut.