Spitalsärzte sind zu lange im Dienst
Überstunden bleiben oft aber unbezahlt
Ein dramatisches Bild über die Situation im Krankenanstaltenverbund ( KAV) zeichnet die Ärztekammer: Personalmangel und Bürokratie führen zu einer hohen Anzahl an Überstunden bei den Medizinern. Erschreckend: Der Mehraufwand wird oft nicht einmal bezahlt.
Vor drei Jahren wurde das neue Arbeitszeitgesetz in den Spitälern eingeführt. Eine Umfrage im Auftrag der Wiener Ärztekammer liefert jetzt zum Teil schockierende Ergebnisse.
Nur 40 Prozent der Ärzte können den Nachtdienst zeitgerecht verlassen.
Noch schlimmer ist es bei Tagdiensten: Hier trifft das nur auf 11 Prozent zu.
Hauptgründe für Mehrarbeit sind Patientenversorgung, administrative Dinge und Dienstübergaben.
Fast die Hälfte der Ärzte im KAV führt keine korrek- ten Arbeitsaufzeichnungen. Viele Überstunden bleiben dadurch unbezahlt.
Besorgniserregend sind die Hauptgründe für die fehlende Zeiterfassung: unklare Regelungen und Druck vom Vorgesetzten.
Forderungen liegen bereits auf dem Tisch
Die Ärztekammer verlangt deshalb eine Reihe von Maßnahmen: Neben einer Personal- Aufstockung sind es vor allem die Reduktion der Bürokratie und die Umsetzung der Zentralen Notaufnahmen.