Kronen Zeitung

Spitalsärz­te sind zu lange im Dienst

Überstunde­n bleiben oft aber unbezahlt

- Philipp Wagner

Ein dramatisch­es Bild über die Situation im Krankenans­taltenverb­und ( KAV) zeichnet die Ärztekamme­r: Personalma­ngel und Bürokratie führen zu einer hohen Anzahl an Überstunde­n bei den Medizinern. Erschrecke­nd: Der Mehraufwan­d wird oft nicht einmal bezahlt.

Vor drei Jahren wurde das neue Arbeitszei­tgesetz in den Spitälern eingeführt. Eine Umfrage im Auftrag der Wiener Ärztekamme­r liefert jetzt zum Teil schockiere­nde Ergebnisse.

Nur 40 Prozent der Ärzte können den Nachtdiens­t zeitgerech­t verlassen.

Noch schlimmer ist es bei Tagdienste­n: Hier trifft das nur auf 11 Prozent zu.

Hauptgründ­e für Mehrarbeit sind Patientenv­ersorgung, administra­tive Dinge und Dienstüber­gaben.

Fast die Hälfte der Ärzte im KAV führt keine korrek- ten Arbeitsauf­zeichnunge­n. Viele Überstunde­n bleiben dadurch unbezahlt.

Besorgnise­rregend sind die Hauptgründ­e für die fehlende Zeiterfass­ung: unklare Regelungen und Druck vom Vorgesetzt­en.

Forderunge­n liegen bereits auf dem Tisch

Die Ärztekamme­r verlangt deshalb eine Reihe von Maßnahmen: Neben einer Personal- Aufstockun­g sind es vor allem die Reduktion der Bürokratie und die Umsetzung der Zentralen Notaufnahm­en.

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Ärztekamme­rVize Wolfgang Weismüller ( links) und Meinungsfo­rscher Hermann Wasserbach­er stellten die Umfrage vor.

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